Berlin. Rauchern sollen Kosten für Medikamente, die zur Tabakentwöhnung nötig sind, künftig erstattet werden - das jedenfalls fordert die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans. Die Kassen hätten damit selbst einen Kostenvorteil, wenn Versicherte mit dem Rauchen aufhören, so Dyckmans.
Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Mechthild Dyckmans (FDP), hat sich dafür ausgesprochen, dass Raucher Arzneimittel für die Tabakentwöhnung erstattet bekommen. Die Kassen sollten künftig neben der ärztlichen Tabakentwöhnungsbehandlung auch Medikamente bezahlen, die die Sucht nach Nikotin unterdrücken, sagte Dyckmans der "Berliner Zeitung". "Die Kassen haben schließlich selbst einen großen Kostenvorteil, wenn ein Versicherter mit dem Rauchen aufhört."
Die FDP-Politikerin sieht dagegen keine Notwendigkeit, die Pläne der EU-Kommission zur Eindämmung des Rauchens auf nationaler Ebene noch zu verschärfen, beispielsweise durch die in Australien vorgeschriebenen Einheitsverpackungen oder ein Verbot des Herstellerlogos. "Ein Verbot von suchtfördernden Zusatzstoffen und auffällige Warnhinweise sind aus meiner Sicht geeignete Schritte, damit künftig weniger Menschen zur Zigarette greifen", sagte Dyckmans.
Krankenkassen lehnen Konzept ab
Die Krankenkassen haben die Forderung zurückgewiesen. Das sei den Kassen per Gesetz verboten, sagte der Sprecher des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung, Florian Lanz, am Freitag in Berlin. Wenn die Politik das ändern wolle, müsse sie zuerst das Gesetz ändern.
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Lanz betonte, die Kassen förderten seit jeher Schritte, um Versicherte beim Verzicht auf das Rauchen und bei der Reduzierung des Zigarettenkonsums zu unterstützen. Dabei gehe es um psychologische Beratung, Bewegung, Ernährung. "Arzneimittel zur Raucherentwöhnung oder auch Nikotinpflaster dagegen gehören nicht in ein solches Konzept."(dpa)