Essen. Thyssen-Krupp hat sich von seinem “Sorgenkind“ in den USA getrennt. Das Problem-Stahlwerk, dessen Baukosten völlig aus dem Ruder gelaufen waren, hat jetzt neue Besitzer. Das Essener Unternehmen hat es für 1,13 Milliarden Euro verkauft. Der Erlös deckt aber nur einen Bruchteil der bisherigen Kosten.
ThyssenKrupp ist sein Stahlwerk in den USA los. Der Verkauf der Anlage im Bundesstaat Alabama an ein Konsortium aus Weltmarktführer ArcelorMittal sowie die japanische Nippon Steel sei abgeschlossen, erklärte der Essener Konzern am späten Mittwochabend. Der Preis lag demnach bei 1,55 Milliarden Dollar (1,13 Mrd Euro).
Das US-Werk und eine Anlage für Rohstahl in Brasilien hatten den Konzern in eine tiefe Krise gestürzt. Die Baukosten waren aus dem Ruder gelaufen - ThyssenKrupp bezifferte sie auf 12 Milliarden Euro. Das Unternehmen schrieb bis zuletzt Verluste.
Rohstahl aus der brasilianischen Anlage
Um aus der Misere herauszukommen, wollte ThyssenKrupp beide Werke verkaufen. Für das US-Werk fanden die Essener im November Abnehmer. Die Käufer verpflichteten sich dabei, bis zum Jahr 2019 Rohstahl aus der zunächst im Konzern bleibenden Anlage in Brasilien abzunehmen. Das sichere dem dortigen Werk eine Mindestauslastung von 40 Prozent, erklärte ThyssenKrupp. (dpa)