München/Köln. .

Verlegersohn Konstantin Neven DuMont scheint in der Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg vor dem Aus zu stehen. Laut einem Zeitungsbericht hat der 41-Jährige bereits seinen Posten als Herausgeber der „Frankfurter Rundschau“ verloren.

Das berufliche Ende von Konstantin Neven DuMont in der Kölner Verlagsgruppe M. DuMont Schauberg (MDS) scheint besiegelt. Offenbar hat der 41-Jährige seinen Posten als Herausgeber der „Frankfurter Rundschau“ bereits verloren, wie die „Süddeutsche Zeitung“ (Donnerstagausgabe) berichtete. Das Impressum der Zeitung erscheint seit Mittwoch ohne Angabe eines Herausgebers. Was die Streichung aus dem Impressum konkret bedeutet, wollte der Verlag am Donnerstag auf dapd-Anfrage nicht kommentieren.

Vorausgegangen waren kuriose Auftritte des Verlegersohnes, der seinem 83-jährigen Vater und MDS-Aufsichtsratsvorsitzenden Alfred zuletzt über die „Bild“-Zeitung den Rücktritt nahegelegt hatte. Der 41-Jährige war nach Verlagsangaben in der vergangenen Woche auf eigenen Wunsch vorübergehend beurlaubt worden. Dieser Information hatte er hingegen über Medien widersprochen. Sein Vater hatte in einer internen Firmenmitteilung auf die Angriffe reagiert und zugleich verdeutlicht, dass der Verlag auf öffentliche Stellungnahmen verzichte. Nach wie vor sehe er in diesen Vorgängen eine interne Angelegenheit.

Konstantin Neven DuMont hatte in den vergangenen Wochen für eine bizarre Affäre gesorgt. Nach Angaben des Medienjournalisten Stefan Niggemeier hatte der 41-Jährige unter mehr als 100 Pseudonymen Kommentare in dessen Blog verfasst. Neven DuMont stritt ab, der Verfasser gewesen zu sein. Allerdings sollen die besagten Einträge allesamt von seinem Internetanschluss ausgegangen sein. Neven DuMont gab an, Dritte hätten Zugriff auf seinen Computer gehabt und sich einen Spaß erlaubt. In den Einträgen hatte der Verfasser unter anderem Verschwörungstheorien aufgestellt und Wettbewerber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, für die Niggemeier als freier Autor schreibt, diskreditiert.

Der Verlegersohn hatte in einem Interview gesagt, wenn sich sein Vater nicht zurückziehe, werde er sich auszahlen lassen. Die „Bild“ (Donnerstagausgabe) schätzt den Wert der Anteile des Juniors auf bis zu 20 Millionen Euro. Hinzu käme eine Abfindung für seine Zeit im Vorstand der Verlagsgruppe, die unter anderem im Besitz der „Berliner Zeitung“, des „Kölner Stadt-Anzeigers“ und der „Mitteldeutschen Zeitung“ ist. (dapd)