Berlin. Die Deutsche Post muss in den ersten neun Monaten des Jahres einen Umsatzeinbruch von 16,4 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro verkraften. Der Konzern leidet unter der Arcandor-Pleite, der Krise bei der Postbank und die Abwicklung des ehemaligen US-Expressgeschäftes.
Die Krise macht der Deutschen Post weiter deutlich zu schaffen. Der Umsatz brach in den ersten neun Monaten des Jahres um 16,4 Prozent auf 33,8 Milliarden Euro ein, wie das Unternehmen am Donnerstag in Bonn mitteilte. Unter dem Strich verdiente die Post damit von Januar bis September 927 Millionen Euro, fast 40 Prozent weniger als noch ein Jahr zuvor. Im dritten Quartal erwirtschaftete der weltweit führende Post- und Logistikkonzern sogar einen Verlust von 83 Millionen Euro.
Pleite von Arcandor kostet 146 Millionen Euro
Zu schaffen machten der Post vielfältige Auswirkungen der Krise. Nicht nur versenden Unternehmen und Privatleute weltweit weniger Post und Waren. Auch die Pleite des Handelskonzerns Arcandor schlug mit 146 Millionen Euro zu Buche. Vor allem die Arcandor-Versandtochter Quelle hatte ihre Waren über die Deutsche Post verschickt. Auch die Krise bei der Postbank wirkte sich aus, die Post musste ihre Anteile an dem Finanzinstitut deutlich abwerten. Weiter zu schaffen machte der Post außerdem die Abwicklung des US-Expressgeschäfts, das sie vor einem Jahr aufgegeben hatte.
In die Zukunft blickt die Post wieder etwas positiver: Sie hob ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr etwas an. Post-Chef Frank Appel machte «erste positive Signale» für eine wirtschaftliche Erholung aus. Er warnte aber zugleich, noch gebe es «keine Anzeichen einer umfassenden konjunkturellen Erholung». Die Ziele ihres Sparplans, den die Post 2007 aufgelegt hatte, hat die Post nach eigenen Angaben erreicht: In den ersten neun Monaten habe der Konzern 720 Millionen Euro eingespart, im Gesamtjahr würden es eine Milliarde Euro werden, sagte das Unternehmen voraus. (afp)