Berlin. .
Ob Plüschtier, Puppe oder Holzeisenbahn: Ein Großteil des Kinderspielzeugs ist nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet. Auch Markenwaren fielen durch den Test.
Ein Großteil der Kinderspielzeuge entsprechen laut einer Prüfung der Stiftung Warentest nicht den erforderlichen Sicherheitsstandards. Demnach sind mehr als 80 Prozent der geprüften Puppen, Stofftiere oder Holzeisenbahnen mit gesundheitsgefährdenden Schadstoffen belastet, wie die Verbraucherschutzorganisation am Donnerstag in Berlin mitteilte. Fünf Spielzeuge setzten Kinder sogar einer direkten Gefahr aus, weil sich bei ihnen leicht verschluckbare Einzelteile lösen können. Sieben Produkte hätten gar nicht verkauft werden dürfen. Getestet wurden 50 verschiedene Spielzeuge für Kinder unter drei Jahren.
In dem aktuellen Test waren demnach mehr als 80 Prozent der 50 geprüften Spielzeuge mit Schadstoffen belastet, zwei Drittel davon sogar stark bis sehr stark. In fünf Fällen wurden laut Warentest Kinder beim Spielen einer direkten Gefahr ausgesetzt, weil sich bei den Spielzeugen Einzelteile lösen können, die kleine Kinder leicht verschlucken. Angesichts der Untersuchungsergebnisse sprachen die Verbraucherexperten von einer „bösen Überraschung“. Auch Markenware wie Brio, Eichhorn, Fisher Price, Sigikid oder Steiff hätten den Test nicht bestanden.
Weichmacher, Formaldehyd und Schwermetalle
Zu den am häufigsten gefundenen Schadstoffen gehören sogenannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Weichmacher (Phthalate), Formaldehyd, Schwermetalle oder zinnorganische Verbindungen. Einige Stoffe gelten als Krebs erregend oder können Allergien auslösen. Auch Holzspielzeug ist laut der in der November-Ausgabe der Zeitschrift „test“ veröffentlichten Untersuchung stark mit Schadstoffen belastet. Keines der Produkte im Test war demnach völlig schadstofffrei.
Mehr als die Hälfte der Spielwaren in Deutschland stammt aus China. Immer wieder wurden in der Vergangenheit in Spielzeug aus der Volksrepublik giftige Stoffe entdeckt, deren Anteil über den vorgeschriebenen Höchstgrenzen lag. Verbraucherschützer fordern seit langem, auch die Höchstgrenzen zu senken.Die Stiftung Warentest rät, vor dem Kauf von Spielzeug nach ablösbaren Kleinteilen zu schauen und bei auffälligem Geruch besser die Hände davon zu lassen. Puppen sollten für Kleinkinder am besten aus Stoff sein. (dapd/afp)