Essen. .

Hochtief kann beim Kampf gegen eine Übernahme durch den spanischen Bauriesen ACS auf das Land zählen. Wirtschaftminister Voigtsberger sicherte Unterstützung zu. Bundeswirtschaftsminister Brüderle dagegen lehnt jegliche Hilfe ab.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung schaltet sich im Übernahmekampf um Deutschlands größten Baukonzern Hochtief ein. „Die geplante Übernahme von Hochtief durch den spanischen Baukonzern ACS ist weder im Interesse des Landes noch der Hochtief-Beschäftigten“, sagte NRW-Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger der WAZ-Mediengruppe. „Es müssen jetzt alle Wege geprüft werden, wie sich eine solche Übernahme abwehren lässt“, fügte Voigtsberger hinzu. Noch in dieser Woche wolle sich der Minister deshalb zu einem Gespräch mit Hochtief-Vorstandschef Herbert Lütkestratkötter treffen.

Hochtief-Vorstandschef Lütkestratkötter bekräftigte seine ablehnende Haltung zum Angebot des spanischen Konkurrenten ACS. „Es ist im Interesse unserer Mitarbeiter und unserer Aktionäre, dass Hochtief ein unabhängiges Unternehmen bleibt“, sagte Lütkestratkötter. „Es ist im deutschen Interesse, dass unsere Bauindustrie international wettbewerbsfähig bleibt. Das hat auch die Politik erkannt.“ Er sehe auch Rückendeckung bei zahlreichen Hochtief-Eigentümern, sagte Lütkestratkötter. „Viele unserer Aktionäre fordern uns auf, uns deutlich gegen das Angebot von ACS zu stellen.“

Brüderle und Union-Fraktionsvize Michael Fuchs dagegen

Am Montag jedoch hatte Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) Hochtief eine Abfuhr erteilt. Er ließ erklären, er sei „grundsätzlich“ der Ansicht, dass Unternehmen generell ihre Verhandlungen „allein und erfolgreich führen können“.

Harry Voigtsberger--198x148.jpg
© WAZ FotoPool

Auch Union-Fraktionsvize Michael Fuchs wies das Hilfeersuchen des Hochtief-Managements an die Politik zurück. „Es ist nicht Aufgabe der Politik, sich da einzumischen“, sagte Fuchs der „Rheinischen Post“. „Über die Zukunft von Hochtief entscheiden die beteiligten Manager und die Aktionäre, nicht die Politik“, sagte der CDU-Wirtschaftspolitiker.

Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter und der Konzernbetriebsrat hatten die Bundesregierung zuvor um Unterstützung in der Abwehrschlacht gegen die feindliche Übernahme durch den spanischen Konzern ACS gebeten. (mit dpad)

Protest bei Hochtief

Die Arb
Die Arb © INA FASSBENDER
Vor der außerordnetlichen Aufsichtsratssitzung in der Firmenzentrale in Essen ...
Vor der außerordnetlichen Aufsichtsratssitzung in der Firmenzentrale in Essen ... © Martin Meissner
... demonstrierten Hunderte Mitarbeiter.
... demonstrierten Hunderte Mitarbeiter. © Martin Meissner
Sie empfinden die Offerte der Spanier als feindliche Übernahme.
Sie empfinden die Offerte der Spanier als feindliche Übernahme. © INA FASSBENDER
Vor allem befürchten sie, dass das Unternehmen zerschlagen wird ...
Vor allem befürchten sie, dass das Unternehmen zerschlagen wird ... © Martin Meissner
... und viele Arbeitsplätze wegfallen könnten. Darum ...
... und viele Arbeitsplätze wegfallen könnten. Darum ... © INA FASSBENDER
Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter haben sie auf ihrer Seite.
Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter haben sie auf ihrer Seite. © INA FASSBENDER
... hoffen sie auch auf die Unterstützung der Bundesregierung.
... hoffen sie auch auf die Unterstützung der Bundesregierung. © INA FASSBENDER
Ob die Proteste nützen, steht in den Sternen, schließlich ...
Ob die Proteste nützen, steht in den Sternen, schließlich ... © INA FASSBENDER
... sagen selbst Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, dass eine Übernahme nur schwer zu verhindern ist.
... sagen selbst Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat, dass eine Übernahme nur schwer zu verhindern ist. © INA FASSBENDER
Die Unternehmensführung arbeitet an Abwehrstrategien. Das Feindbild bei den Protesten in Essen war schnell ausgemacht: ...
Die Unternehmensführung arbeitet an Abwehrstrategien. Das Feindbild bei den Protesten in Essen war schnell ausgemacht: ... © INA FASSBENDER
Die beiden Vertreter von ACS im Hochtief-Aufsichtsrat Garcia Altozano (r) und Marcelino Fernandez Verdes.
Die beiden Vertreter von ACS im Hochtief-Aufsichtsrat Garcia Altozano (r) und Marcelino Fernandez Verdes. © INA FASSBENDER
33978114.jpg
© INA FASSBENDER
1/13