München. .
Media-Markt und Saturn wollen Fernseher, Haartrockner und Waschmaschinen künftig unter vier eigenen Handelsmarken anbieten. Bereits im Weihnachtsgeschäft sollen die Produkte auf den Markt kommen.
Die Elektrohandelskette Media-Saturn will mit eigenen Marken den etablierten Herstellern von Hausgeräten und Unterhaltungselektronik Konkurrenz machen. Media-Markt und Saturn wollen Fernseher, Haartrockner und Waschmaschinen künftig zusätzlich auch unter vier eigenen Handelsmarken anbieten. Ziel sei ein Umsatzanteil von bis zu 5 Prozent oder 1 Milliarde Euro, sagte Media-Saturn-Chef Roland Weise am Donnerstag in Unterföhring bei München.
Bereits im Weihnachtsgeschäft starten die Marktführer im Elektrohandel mit der Billigmarke „ok“ für Haushaltskleingeräte und der im mittleren Preissegment angesiedelten Marke „Koenic“ für kleine und große Haushaltsgeräte. Die Marken „Peaq“ für hochwertige Fernseher und „isy“ für Zubehör sollen nächstes Jahr folgen. Die mittleren und Premium-Eigenmarken sollten etwa zehn Prozent günstiger sein als vergleichbare Produkte etablierter Marken.
Produkte aus der „Preiseingangsklasse“
„Wenn Menschen weniger Geld zum Konsum zur Verfügung haben, verlieren Marken im mittleren Segment an Anziehungskraft“, erklärte Weise. „Wenn wir international expandieren wollen, wird die Preiseingangsklasse immer wichtiger. Hier wollen wir einen starken Akzent setzen.“
Alle vier Eigenmarken würden bei Saturn und Media-Markt bis Ende 2012 in 16 europäischen Ländern angeboten. Den Anfang machten „ok“ und „Koenic“ mit rund 100 Produkten zum Weihnachtsgeschäft in Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Italien.
Kooperation mit Herstellern in Asien
Saturn und Media-Markt hätten weltweit 900 Millionen Kunden. „Wir haben Marken wie Tom-Tom zum Fliegen verholfen. Warum sollten wir das nicht mit unseren eigenen Marken schaffen?“, sagte Weise. „Der Gewinn kommt dann fast alleine.“ Die Gewinnmarge bei Eigenmarken ist in der Regel weit höher, weil das Handelsunternehmen zwischen wechselnden Herstellern auswählen kann.
Die Saturn-Media-Gruppe kooperiere zum Teil mit eingeführten Markenherstellern, zum Teil mit neuen Herstellern vor allem in Asien. Die Eigenmarken würden sicherlich einige Marken aus dem bisherigen Sortiment der Ketten verdrängen, sagte Einkaufschef Wolfgang Kirsch. „Nur in China Ware kaufen und das eigene Label draufkleben“, reiche nicht mehr. „Das können wir besser“, sagte Weise. (dapd)