Düsseldorf. .
Der Markt für Reisemobile und Wohnwagen ist wieder in Schwung gekommen. Entsprechend optimistisch sieht die Branche dem „Caravan Salon“ entgegen, der am 28. August in Düsseldorf beginnt.
Der Markt für Reisemobile und Wohnwagen ist nach dem Krisenjahr 2009 wieder in Fahrt gekommen. Die Caravaning-Branche konnte ihren Umsatz mit Neufahrzeugen im ersten Halbjahr auf 1,23 Milliarden Euro steigern. Das waren 26,2 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2009, wie der Caravaning Industrie Verband (CIVD) in Düsseldorf mitteilte. Dort findet ab 28. August wieder die weltweit größte Caravaning-Messe „Caravan Salon Düsseldorf“ statt.
Die Markterholung stützt sich vor allem auf das Geschäft mit Reisemobilen. So stieg den Angaben zufolge die Zahl der Neuzulassungen um 4,3 Prozent auf 12 433 Fahrzeuge. Im Gesamtjahr 2009 war sie noch um 16,1 Prozent auf 17 556 gesunken. Bei den Wohnwagen schwächte sich der seit zehn Jahren bestehende Zulassungsrückgang ab. War die Zahl der Neuzulassungen 2009 noch um 13,3 Prozent rückläufig, fiel das Minus im ersten Halbjahr mit 4,4 Prozent auf 10 209 Einheiten deutlich niedriger aus.
Deutsche Hersteller dominieren
Auch die deutschen Hersteller schrauben ihre Produktion wieder hoch. Bei den Reisemobilen liefen mit 16 105 Fahrzeugen 33,1 Prozent mehr von den Produktionsbändern als in den ersten sechs Monaten 2009. Bei den Wohnwagen gab es ein Plus von 4,6 Prozent auf 21 641 Einheiten. Die Hälfte der Reisemobil-Produktion wird exportiert, bei den Caravans sind es sogar 56,6 Prozent. Insgesamt dominieren die deutschen Caravaning-Hersteller weiter den europäischen Markt mit Marktanteilen zwischen 50 (Reisemobile) und 60 (Caravans) Prozent. Ein Viertel der Reisemobil-Produktion geht in das Vermiet-Geschäft.
„Verglichen mit den sehr schwachen Pkw-Neuzulassungen mit einem Minus von 29 Prozent präsentiert sich der deutsche Caravaningmarkt ausgesprochen gut“, zeigte sich CIVD-Geschäftsführer Hans-Karl Sternberg mit den Halbjahreszahlen zufrieden. Die Erwartungen seien übertroffen worden, da man mit einer Markterholung erst für 2011 gerechnet habe. Das Produktionsplus sei Folge der Krise, da in den vergangenen zwei Jahren weniger Fahrzeuge produziert als zugelassen worden seien. Dadurch sei der Lagerbestand an unverkauften Fahrzeugen deutlich gesunken und der Markt angesichts der wieder zunehmenden Kauflust gewissermaßen „ausgehungert“ gewesen.
Trend zu alltagstauglichen Reisemobilen
Entsprechend optimistisch sieht die Branche der diesjährigen „Caravan Salon“ entgegen. Vom 28. August bis 5. September zeigen 580 Aussteller in zehn Messehallen mehr als 1800 Reisemobile und Caravans. Erwartet werden rund 150 000 Besucher. Die Bandbreite der gezeigten Modelle reicht vom Klein-Caravan für 5000 Euro bis hin zum Luxusreisemobil für 650 000 Euro mit Swimmingpool auf dem Dach und Parkraum für den Sportwagen.
Doch solche Campingbusse bleiben die Ausnahme. Der allgemeine Trend geht dem CIVD zufolge verstärkt in Richtung „leicht und vielseitig“. Gefragt seien alltagstaugliche Reisemobile, die auch auf den Parkplatz eines Supermarktes passen und den Innenraum optimal ausnutzen bei gleichzeitigem höchstmöglichem Komfort. (ddp)