Berlin. .

Lebensmittel und Energie waren im Juli so teuer wie seit 19 Monaten nicht mehr. Die Produzenten von Energie, Lebensmitteln und anderen gewerblichen Erzeugnissen hoben ihre Preise um durchschnittlich 3,7 Prozent an.

Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Juli so stark gestiegen wie seit 19 Monaten nicht mehr. Die Produzenten von Energie, Lebensmitteln und anderen gewerblichen Erzeugnissen hoben ihre Preise im Vergleich zum Vorjahresmonat um durchschnittlich 3,7 Prozent an, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit. „Das ist der stärkste Anstieg seit Dezember 2008“, sagte eine Statistikerin. Im Vergleich zum Juni zogen die Preise um 0,5 Prozent an. Von Reuters befragte Analysten hatten zum Vormonat mit einem Anstieg von 0,1 Prozent gerechnet und zum Vorjahr ein Plus von 3,3 Prozent vorausgesagt.

Wichtigster Grund für den Preisanstieg ist die teurere Energie: Ohne sie wäre die Jahresteuerungsrate mit 2,4 Prozent deutlich geringer ausgefallen. Benzin, Diesel und andere Mineralölprodukte kosteten 16,7 Prozent mehr, Erdgas verteuerte sich um 6,8 Prozent. Stromkunden mussten 3,6 Prozent mehr zahlen. Doch auch Vorleistungsgüter waren teurer: Sie kosteten 5,5 Prozent mehr als im Vorjahr. „Eine höhere Jahresveränderungsrate hatte es letztmalig im März 2007 gegeben“, schrieben die Statistiker.

Die Produzentenpreise geben einen frühen Hinweis auf die Entwicklung der Inflation, weil der Handel höhere oder niedrigere Einkaufskosten zum Teil an seine Kunden weitergibt. Die meisten Experten rechnen für 2010 mit einer Inflationsrate von etwa einem Prozent. Die Europäische Zentralbank sieht stabile Preise bei Werten bis knapp unter zwei Prozent gewährleistet. (rtr)