Schwerte. .

Die Stadtwerke wollen die Strom- und Gaspreise mindestens bis zum Jahresende stabil halten. Diese Absicht untermauerte gestern Geschäftsführer Michael Grüll auf Anfrage der WR. Doch es ist Sand ins Getriebe gekommen, seit der RWE-Konzern kräftige Tariferhöhungen von über sieben Prozent angekündigt hat und in der Branche das Gerücht kursiert, die Vergütung für eingespeiste regenerative Energie (Solarstrom, Wasser- und Windkraft) solle ab Oktober angehoben werden. Derzeit liegt der Betrag bei 2,047 Cent pro Kilowattstunde. Es heißt, dass im Herbst eine Anhebung von 1,5 bis zwei Cent bevorstehe. „Das würde unsere Kostenstruktur erheblich belasten“, erläutert Grüll. Dann lasse sich der aktuelle Stromtarif wohl kaum halten.

Bereits Anfang des Jahres hatten die Stadtwerke die Konsequenzen aus dem EEG-Gesetz (Einspeisung erneuerbarer Energien) als eines der Hauptargumente für eine Tarifsteigerung ins Feld geführt.

Wenn auch noch weitere Konzerne dem Vorpreschen des RWE-Konzerns folgen und ebenfalls mehr Geld von ihren Kunden verlangen, werden auch die Stadtwerke laut Grüll nicht umhin kommen, bei den Preisen nachzuziehen. „Wir sind von den Vorlieferanten abhängig und haben kaum Gestaltungsspielräume.“

Während die Diskussion um den Strom neu entfacht ist, sieht es auf dem Gasmarkt, der lange Zeit von Turbulenzen gekennzeichnet war, eher ruhig aus. Hier hofft der heimische Versorger, dass die Lage entspannt bleibt.

Für den 30. Juni ist die nächste Sitzung des Aufsichtsrates der Stadtwerke terminiert. Dabei steht die Jahresbilanz im Mittelpunkt, die – wie berichtet – durch die Folgen der Wirtschafts- und Finanzkrise und erhebliche Absatzrückgänge deutlich getrübt wird.