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Der Energieriese RWE sieht wegen den Atomkraft-Steuerplänen Investitionen und Dividende gefährdet.
Der Atomkraftwerksbetreiber RWE sieht wegen der geplanten Brennelementesteuer seine mittelfristigen Gewinnziele in Gefahr. Eine solche Steuer würde die Ertragskraft des Energiekonzerns erheblich schmälern, erklärte Vorstandschef Jürgen Großmann am Donnerstag bei der Vorlage der Halbjahreszahlen. Die Prognose für das laufende Jahr hielt er aufrecht.
Von Januar bis Ende Juni steigerteder zweitgrößte deutsche Energieversorger RWE seine Erlöse um 12,2 Prozent auf 27,4 Milliarden Euro. Der Betriebsgewinn kletterte im ersten Halbjahr im Jahresvergleich um 21,4 Prozent auf rund fünf Milliarden Euro. Damit übertraf der Versorger die Markterwartungen leicht: Analysten hatten im Durchschnitt mit einem Umsatz von 26,072 Milliarden gerechnet und das Betriebsergebnis auf 4,571 Milliarden Euro taxiert.
Bundesregierung plant Steuer auf Brennelemente
Die Bundesregierung will von den Atomkraftwerks-Betreibern - Eon, RWE, EnBW und Vattenfall - eine Brennelementesteuer kassieren, die von 2011 bis 2014 jährlich 2,3 Milliarden Euro in die klamme Bundeskasse spülen soll. Das betriebliche Ergebnis von RWE werde dadurch um etwa eine Milliarde Euro beziehungsweise 14 Prozent belastet, erklärte das Unternehmen.
Konkurrent Eon hatte am Mittwoch seine jährliche Belastung auf 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro beziffert. RWE betonte wie Eon, dass die Steuer Investitionen gefährde.
RWE: Atomsteuer gefährdet Gewinnziele
Vor diese Hintergrund müsse der Konzern seine mittelfristigen Ziele überprüfen, teilte RWE mit. Der Energieversorger hatte im Februar erklärt, dass sich die Dividende in einer Spanne von 50 bis 60 Prozent des nachhaltigen Nettoergebnisses bewegen und bis einschließlich 2013 im jeweiligen Vorjahresvergleich mindestens stabil bleiben solle. Zudem hatte der Versorger eine jährliche Steigerung des betrieblichen Ergebnisses am unteren Ende einer Spanne von fünf bis zehn Prozent in Aussicht gestellt. Das für die Dividende entscheidende nachhaltige Nettoergebnis sollte jährlich im Durchschnitt um fünf Prozent steigen.
Für 2010 bekräftigte RWE, das betriebliche Ergebnis und das nachhaltigen Nettoergebnis um fünf Prozent anheben zu wollen. (rtr)