Berlin..


Vorsicht beim Futter: Verbraucher können kaum erkennen, wie gut oder wie wenig geeignet Tiernahrung für ihre Vierbeiner ist. Denn viele Inhaltsstoffe müssen auf der Packung gar nicht angegeben werden.

Bei Mischfutter für Tiere müssen nur einige Zutaten gekennzeichnet werden: Rohprotein, Rohfasern, Rohfett und Rohasche bei Katzen- und Hundenahrung. Enthält das Futter Calcium, Natrium oder Phosphor, müssen diese Angaben bei der gesamten Heimtiernahrung auf der Verpackung zu finden sein.

Aus der Zutatenliste lässt sich meist nicht viel mehr ablesen. Die Kunden müssen den Herstellern daher vertrauen. Das können sie nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums zumindest in Hinblick auf das Fleisch. Bei rohem Futter dürften nur Schlachtkörperteile verwendet werden, die genusstauglich seien, erläutert das Ministerium. Also jene Partien, die der Mensch essen könnte, aber nicht will.

Tierhalter, die genauer wissen wollen, womit sie ihre Hunde oder Katzen füttern, können sich an den Hersteller wenden. Dafür muss auf den Verpackungen eine kostenfreie Telefonnummer oder ein anderer Kommunikationsweg angegeben werden.

Katzen sind beim Futter „wählerisch und konservativ“

Tipps für die Tierernährung gibt es beispielsweise von der Stiftung Warentest. In diesem Jahr wollen sich die Verbraucherschützer wieder einmal um die Tiernahrung kümmern und Vergleichstests veröffentlichen. Bei letzten Überprüfungen schnitten viele Produkte gut ab. Allerdings liegen die Veröffentlichungen schon länger zurück.

Katzenhaltern raten die Tester zur Abwechslung im Futternapf. „Katzen sind wählerisch und konservativ“, stellen sie fest. Deshalb sollten die Tiere schon früh an unterschiedliche Geschmäcker gewöhnt werden. Dann schlucken sie eher eine im Sonderangebot erworbene Futtermarke. Vor Belohnungshappen und Snacks warnt die Stiftung, weil Hauskatzen zum Übergewicht neigen. Wenn beim Streicheln die Rippen kaum mehr zu spüren sind, ist das Tier zu schwer. Dann muss abgespeckt werden, am besten durch Bewegung.

Hundebesitzer sollten vor allem aufpassen, wenn ihr Tier noch klein ist. Die Warentester haben ein Trockenfutter mit mangelhaft bewertet, weil es zu viel Calcium enthält und für Welpen ungeeignet ist. Damit steigt das Risiko von Skelettschäden. Die Fachleute raten auch von süßen Gaben ab. „Insbesondere Schokolade ist sehr schädlich für Hunde“.

Deutsche geben Milliarden für Tiernahrung aus

Das Geschäft mit Tierfutter ist auch einträglich: Nach noch unveröffentlichten Zahlen des Marktforschungsunternehmens Information Resources (IRI) stiegen die Umsätze im Jahr 2009 für Tiernahrung und Katzenstreu in Deutschland um 2,7 Prozent auf knapp drei Milliarden Euro. Das berichtet die „Wirtschaftswoche“.

Fast die Hälfte des Betrags entfiel demzufolge auf Katzenfutter (plus 4,1 Prozent). Mehr als eine Milliarde Euro wurde für Hundefutter (plus 2,5 Prozent) ausgegeben, der Rest für Fische (minus 6,6 Prozent), Vögel (minus 3,6 Prozent) und Nager wie Meerschweinchen und Mäuse (plus 1,8 Prozent). Die Umsatzzuwächse seien vor allem auf Preissteigerungen und Sortimentsverschiebungen – also mehr Snacks und Einzelportionen – zurückzuführen. Denn den IRI-Zahlen zufolge sank der Futterabsatz 2009 insgesamt um rund 1,4 Prozent im Vergleich zu 2008.