Berlin. Die Atomindustrie überrascht mit einem ungewöhnlichen Angebot. Ausgerechnet mit der Ökostrom-Branche will sie sich laut einem Medienbericht verbrüdern. Der Deal: Die Zusatzgewinne aus einer Laufzeitverlängerung sollen teilweise in den Ausbau erneuerbarer Energien fließen.
Die Atomindustrie will der Ökostrombranche laut einem Medienbericht ein Bündnis vorschlagen. Das Deutsche Atomforum plane, direkt nach der Bundestagswahl über einen «politischen Preis» für die Verlängerung der Reaktorenlaufzeit zu verhandeln, berichtet die Zeitung «Die Welt» (Montagausgabe). Die Betreiber der Atomkraftwerke wollten sich offenbar bereit erklären, einen Teil ihrer Zusatzgewinne aus einer Laufzeitverlängerung für den Ausbau erneuerbarer Energien und die Effizienzsteigerung zur Verfügung zu stellen.
Der Präsident des Atomforums, Walter Hohlefelder, wolle den Vorschlag einer «Allianz» auf der Jahrestagung Kerntechnik am Dienstag in Dresden machen, schreibt das Blatt unter Berufung auf ein Redemanuskript. «Wir hatten in den 70er- und 80er-Jahren ein politisch gewolltes enges Zusammenspiel, eine Allianz zwischen heimischer Kohle und Kernenergie», zitiert die Zeitung daraus: «Warum sollte dies heute auf der Basis des politischen Preises nicht auch zwischen Erneuerbaren, Effizienzanstrengungen und der Kernenergie möglich sein?» (ap)