Luxemburg. Der Leitzins in der Eurozone bleibt bei 1 Prozent und damit auf dem historischen Tiefpunkt. Der Leitzins beeinflusst die Verzinsung von Sparguthaben und Krediten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag den Leitzinssatz für die Eurozone erwartungsgemäß bestätigt. Der Hauptrefinanzierungssatz, zu dem sich Banken bei der EZB Geld leihen, bleibt bei 1,00 Prozent, wie die EZB nach einer Ratssitzung in Luxemburg mitteilte.

Die Notenbank hatte ihren Leitzins zuletzt im Mai um 25 Basispunkte auf den historischen Tiefstand von 1,00 Prozent gesenkt. Weiterhin hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet bekanntgegeben, dass die Notenbank im Juli mit dem Kauf gedeckter Schuldverschreibungen beginnt. Das Kaufprogramm habe ein Volumen von 60 Milliarden Euro.

Bei fallenden Leitzinsen sinkt die Verzinsung von Sparguthaben. Dagegen werden Darlehen und Kredite für Verbraucher günstiger.

Erst vor einer Woche hatte die EZB den Geldmarkt mit neuer Liquidität in Rekordhöhe geflutet. Insgesamt wurden laut Zentralbank den Finanzinstituten rund 442 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Das Geschäft hat eine Laufzeit von etwa einem Jahr bis 1. Juli 2010. Damit verstärke die EZB ihre Bemühungen, den Interbankenmarkt wieder in Gang zu bringen, hieß es. Mit der neuen Liquiditätsspritze verdoppelte sich das Volumen der ausstehenden EZB-Refinanzierungsgeschäfte auf knapp 900 Milliarden Euro. (ddp)