Berlin. Die neuen Haftungsregeln für Manager stoßen bei der Industrie auf großen Widerstand. BDI-Chef Hans-Peter Keitel wirft der Politik Populismus, völlige Praxisferne und Dilettantismus vor. Politiker sollten sich aus unternehmerischen Entscheidungen komplett heraushalten, meint Keitel.
Die Pläne der großen Koalition zu einer Verschärfung der Haftungsregeln für Manager werden von der Industrie heftig kritisiert. Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, sagte dem «Handelsblatt» (Montagsausgabe), bei diesem Thema spiegele sich die ganze Verzweiflung der Politik wider, «Populismus in untaugliche gesetzliche Regelungen zu übertragen». Keitel warf der großen Koalition völlige Praxisferne und «Dilettantismus» vor. Die Politik könne unternehmerische Entscheidungen nicht «für alle 14.000 deutschen Aktiengesellschaften bis ins Detail verrechtlichen».
Union und SPD hatten sich in der vergangenen Woche auf schärfere Haftungsregeln für Unternehmensvorstände verständigt. Demnach sollen Vorstandsmitglieder mit bis zu einem Jahresgehalt für selbst verursachte Verluste einstehen müssen. Der Wechsel von Vorständen in den Aufsichtsrat soll zudem erschwert werden. (afp)