Frankfurt/Düsseldorf. Der Gewerkschaft Verdi droht mit unbefristeten Streiks im Einzelhandel. Derzeit laufen bereits in vielen Bundesländern die Urabstimmungen. Ab Mitte Juni könnte es zu Arbeitniederlegungen kommen. Arbeitgeber und Verdi verhandeln jedoch weiter - heute in NRW.

Die Gewerkschaft Verdi hat mit unbefristeten Streiks im Einzelhandel gedroht. Ab Mitte Juni plane die Gewerkschaft mehrtätige und zum Teil unbefristete Streiks, zitierte die «Frankfurter Rundschau» die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig-Raane. Zurzeit fänden in vielen Regionen Urabstimmungen statt, und zwar in allen Bundesländern außer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Dort herrsche noch Friedenspflicht.

Um eine Zuspitzung des Tarifkonflikts im Einzelhandel zu verhindern, müssten die Arbeitgeber ihr Lohnangebot nachbessern. Die Verdi-Vizechefin signalisierte dem Bericht zufolge, dass ihre Gewerkschaft einen Abschluss von drei Prozent akzeptieren würde, wenn der Tarifvertrag eine Laufzeit von zwölf Monaten habe. «Wenn die Beschäftigten das für ein Jahr bekämen, wäre das okay», sagte Mönig-Raane. Am heutigen Mittwoch finden in Nordrhein-Westfalen Sondierungsgespräche statt.

Die Gewerkschaft ist in den meisten Regionen mit einer Forderung von 6,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate in die Einzelhandels-Tarifrunde gestartet. Die Arbeitgeber haben in den Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen eine zweistufige Lohnerhöhung von 1,5 Prozent ab Dezember und 0,5 Prozent ab Januar 2011 angeboten. Die Lohnerhöhung soll zeitlich verschiebbar sein und der Tarifvertrag eine Laufzeit von zwei Jahren haben.

Im Einzelhandel arbeiten nach Gewerkschaftsangaben rund 2,7 Millionen Menschen. (ap)