Berlin. Die Bahn lässt mehr Züge fahren, doch Verspätungen bleiben. Ein Preisstopp muss her. Schlechte Qualität verdient keinen Preisanstieg!
Die Bahn baut ihr Streckenangebot zum 10. Dezember kräftig aus. Nicht nur zwischen den Metropolen fahren mehr Züge, sondern auch in den Regionen. Hinzu kommen neue Nachtzüge. Auf den Fernstrecken werden mehr moderne ICE eingesetzt, die sogar einige Fahrradstellplätze bieten. Diese Nachricht ist höchsterfreulich. Denn die Bahn kann nur dann neue Reisende gewinnen und damit zum Klimaschutz beitragen, wenn das Angebot groß, der Zugkomfort gut ist und die Verlässlichkeit stimmt.
Bei der Verlässlichkeit krankt es jedoch weiter gewaltig. Schuld ist das marode Schienennetz, das seit Jahren auf Verschleiß gefahren wird und dringend modernisiert werden muss. Dies hat endlich auch das Verkehrsministerium verstanden und Milliarden zur Verfügung stellt. Die Bahn startet deshalb im kommenden Jahr die längst überfällige Generalsanierung des Netzes.
Deutsche Bahn: Reisende brauchen wieder viel Geduld
Auf vielen Strecken wird es monatelang große Baustellen geben, die teils lange Umleitungen der Züge notwendig machen. Dadurch sind Verspätungen programmiert, wie selbst der Bahnvorstand einräumt. Reisende müssen also viel Geduld und starke Nerven mitbringen, wenn ihr Zug mal wieder ausfällt oder verspätet ankommt.
Ob die Fahrpreise steigen, will die Bahn im Oktober bekanntgeben. Angesichts der kräftigen Tariferhöhungen für die Beschäftigten dürfte dies aber bereits beschlossene Sache sein. Doch es wäre das falsche Signal.
Gerade in Zeiten größter Unzuverlässigkeit sollte der Staatskonzern seine Kundschaft nicht noch durch höhere Fahrpreise verprellen. Ein Preisstopp ist angesagt. Und zwar so lange, bis die Bahn wieder Hochleistung bietet und pünktlich fährt. Schlechtere Qualität verdient keinen Preisanstieg. Lesen Sie dazu: Bahn erweitert Zugangebot: Neuer Fahrplan ab 10. Dezember