Essen. Bei den Tarifverhandlungen für die 17.400 Beschäftigten von Galeria Karstadt Kaufhof hat es keine Einigung gegeben. Gespräche werden fortgesetzt.

Bei den Tarifverhandlungen für die rund 17.400 verbliebenen Beschäftigten des insolventen Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof hat es in der ersten Runde keine Einigung gegeben. Man habe die Forderungen der Gewerkschaft Verdi zur Kenntnis genommen, teilte das Unternehmen seinen Beschäftigten am Freitag (10.2.) mit. Sie seien nach erster Bewertung nicht mit dem vorgelegten Insolvenzplan in Einklang zu bringen. Die Parteien wollen ihre Gespräche demnach am 22. Februar fortsetzen.

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Die Gewerkschaft Verdi hatte zum Verhandlungsauftakt in Frankfurt darauf gepocht, dass nach Scheitern der ersten Sanierung aus dem Jahr 2020 nun vertraglich wieder die Flächentarifverträge des Einzelhandels gelten müssten. Die Galeria-Beschäftigten hatten damals als Sanierungsbeitrag einem abgesenkten Tarifvertrag zugestimmt, der laut Verdi für einen Vollzeitbeschäftigten bis zu 5500 Euro weniger Jahresgehalt bedeutete.

Inzwischen ist das Unternehmen ein zweites Mal in die Insolvenz gegangen und hat während der Corona-Krise umfangreiche Staatshilfen erhalten. Das Amtsgericht Essen hatte vor wenigen Tagen ein erneutes Insolvenzverfahren für den Handelsriesen eröffnet. Galeria hat dem Gericht den Insolvenzplan mit Details zum Sanierungskonzept vorgelegt. Dabei ist laut Unternehmen noch offen, wie viele der 129 Filialen fortgeführt werden. Dazu liefen Verhandlungen mit den Vermietern der Immobilien wie auch möglichen Erwerbern einzelner Filialen. Für den 27. März ist eine Gläubigerversammlung in Essen geplant, die über den Plan entscheiden soll.

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(dpa)

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