Essen. Thyssenkrupp sucht in Sachen Wasserstoff Partner in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Im Fokus steht die Dortmunder Konzerntochter Uhde.

Die Dortmunder Thyssenkrupp-Anlagenbautochter Uhde will mit den Vereinigten Arabischen Emiraten kooperieren. Uhde habe sich mit der Abu Dhabi National Oil Company (ADNOC) auf eine „langfristige Partnerschaft zur Schaffung neuer Märkte für Wasserstoff“ verständigt, teilte Thyssenkrupp mit.

Uhde baut neben Chemie- und Düngemittelwerken auch Ammoniak-Cracker für die Nutzung von grünem Wasserstoff. Bei der Energiewende spielt Wasserstoff eine Schlüsselrolle und ist daher stark gefragt. Ammoniak wird aus einer Kombination von Stickstoff und Wasserstoff hergestellt und lässt sich wieder in seine Bestandteile aufspalten.

Im Fokus der Partnerschaft mit ADNOC stehe, eine Anlage zum Ammoniak-Cracking im Großmaßstab zu entwickeln, so Thyssenkrupp. Zum Standort des Projekts machte der Konzern zunächst keine Angaben. ADNOC aus der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate will auf dem globalen Wasserstoff-Markt mitmischen. Thyssenkrupp hat die Doppelrolle als Anlagenbauer und potenzieller Großabnehmer von Wasserstoff bei der Stahlproduktion in Duisburg.

podcast-image

Uhde-Chef Cord Landsmann erklärte, Ammoniak sei „der beste Weg, um Wasserstoff per Schiff zu transportieren“. Thyssenkrupp-Vorstandschefin Martina Merz sagte, das Ziel sei, gemeinsam mit ADNOC „eine globale Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff“ aufzubauen.

Thyssenkrupp-Tochter Uhde zeigt sich offen für Ko-Eigentümer

Landsmann hatte vor einem Jahr die Führung von Uhde übernommen. Er war zuvor unter anderem beim Essener Energiekonzern Eon beschäftigt. Für schnelleres Wachstum sei Uhde auch offen für Partnerschaften und Ko-Eigentümer, sagte Landsmann der Nachrichtenagentur Reuters. Uhde beschäftigt weltweit rund 5000 Mitarbeiter, davon etwa 1500 in Deutschland.

Auch der Bochumer Aral-Mutterkonzern BP Europa SE hat Pläne im Zusammenhang mit Wasserstoff und Ammoniak. Das Ziel sei, den niedersächsischen Standort Wilhelmshaven zur Wasserstoff-Drehscheibe auszubauen und mit Betrieben im Ruhrgebiet zu verbinden, erklärte BP. Mit einem Tiefwasserhafen und Pipelines sei Wilhelmshaven schon jetzt eines der wichtigsten Energieterminals des Landes. BP strebt an, ab 2028 jährlich bis zu 130.000 Tonnen Wasserstoff bereitzustellen. Dafür soll ein Ammoniak-Cracker zum Einsatz kommen.