München. Aus dem millionenfachen Diebstahl von Mobilfunk-Kundendaten zieht die Deutsche Telekom jetzt Konsequenzen - und verschärft ihre Sicherheitsmaßnahmen radikal. Jetzt soll ein Diebstahl nach dem Muster von 2005 nicht mehr passieren können.

Als Konsequenz aus dem millionenfachen Diebstahl von Mobilfunk-Kundendaten hat die Deutsche Telekom ihre Sicherheitsmaßnahmen radikal verschärft. Das sagte der für Datenschutz zuständige Telekom-Vorstand Manfred Balz dem in München erscheinenden Magazin «Chip». Der Datenklau fand bereits 2005 statt, wurde aber erst drei Jahre später bekannt und war Höhepunkt einer Serie von Datenschlampereien und Bespitzelungen bei der Telekom.

Laut Magazin sagte Balz, der damalige Täter sei berechtigt gewesen, «auf diese Datensätze zuzugreifen - er hat seine Berechtigung aber missbraucht». Um so etwas zu vermeiden, habe man inzwischen «an alle Systeme, die Kundendaten führen, sogenannte Datenschutz-Paten angedockt, die dort aufpassen und in kritischen Situationen direkt dem Datenschutz-Beauftragten und mir berichten».

Heute könne ein Diebstahl nach dem Muster von 2005 nicht mehr passieren, versicherte Balz. Allerdings wollte er weitere Missbrauchsfälle nicht grundsätzlich ausschließen: «Gegen einen kriminellen Innentäter, der Zugang zu diesen Systemen hat, ist nicht in jedem Fall ein Kraut gewachsen.» Die Telekom vermute, dass es 2005 ein sogenannter Innentäter war, der wusste, wie der Zugang zu den Daten geregelt ist und genügend Zeit hatte, sie zusammenzustellen. Es habe immer Alarmschwellen für einen Massenabruf gegeben. Diese seien aus heutiger Sicht aber zu hoch gewesen. «Wir haben sie jetzt noch einmal drastisch reduziert», sagte Balz. (ddp)