Essen. Der Warenhauskonzern Galeria will seine Filiale im Oberhausener Centro modernisieren und startet einen neuen Onlineshop. Investition in Unna.

Der Essener Warenhauskonzern Galeria setzt sein Modernisierungsprogramm fort. In der Nacht zu Montag ging ein runderneuerter Onlineshop für die früheren Marke Karstadt und Kaufhof an den Start. In einem Brief an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, der unserer Redaktion vorliegt, kündigte Unternehmenschef Miguel Müllenbach überdies an, dass noch in diesem Jahr weitere Filialen umgebaut werden sollen – darunter das Warenhaus im Oberhausener Westfield Centro.

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Die Stammkundinnen und -kunden wurden bereits in der vergangenen Woche per E-Mail informiert, dass sich im Galeria-Webshop etwas ändern werde. Sie alle müssen sich nun neu registrieren. Das Unternehmen führt nun Online-Kundinnen und Kundenkarten-Inhaber auf einer Plattform zusammen. Ein technischer Kraftakt. „Wir arbeiten an nicht weniger als 18 strategischen Projekten aus allen Unternehmensbereichen, die nicht alle gleichermaßen sofort sichtbar sind. Aber sie werden uns dennoch alle erheblich weiter voranbringen“, macht Müllenbach deshalb auch der Galeria-Belegschaft Mut. Die Warenhauskette hatte stark unter den Lockdowns während der Corona-Pandemie gelitten und zweimal Staatshilfe in Anspruch genommen.

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Galeria will 30 Millionen Euro in Logistikzentrum in Unna investieren

Etwa in Frankfurt und Kleve hat das Unternehmen bereits auf „Galeria 2.0“ umgestellt. Am Montag kündigte Müllenbach an, dass auch die Warenhäuser in Euskirchen, Stuttgart, Fulda, München-Marienplatz, Koblenz, Hamburg AEZ, Dresden, Berlin-Alexanderplatz, Hamburg-Mönckebergstraße, Berlin-Tegel und eben im Westfield Centro Oberhausen modernisiert werden sollen. Der Umbau solle jeweils noch im laufenden Jahr starten oder abgeschlossen werden.

30 Millionen Euro will Galeria darüber hinaus „sehr bald“ in sein Logistikzentrum in Unna investieren. Im März 2020 war der Konzern ein Joint-venture mit dem Logistikdienstleister Fiege eingegangen. Nach damaligen Angaben sollte die Warenverteilung für Galeria bundesweit von den Zentrallagern in Essen-Vogelheim und Unna erfolgen. In Unna soll nach Worten von Galeria-Chef Müllenbach nun „eine eigene, automatisierte Einheit für die optimale Belieferung unserer Online-Kunden“ entstehen. Kundinnen und Kunden sollen dadurch „sehr viel schneller ihre Ware nach Hause bekommen und endlich alles in einer Sendung!“

Galeria-Chef Müllenbach: Onlineshop als Baustein der neuen Internetstrategie

Müllenbach räumt in seinem Brief an die Beschäftigten offen Probleme ein. „Es ist kein Geheimnis, dass wir, was unser Online-Geschäft angeht, nicht nur etwas, sondern ganz gewaltig aufholen müssen“, schreibt er. Der neue Onlineshop, der am Montag gestartet ist, sei ein Baustein der neuen Internetstrategie. Sie galt in Branchenkreisen bislang als eines der Kernprobleme von Galeria.

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Müllenbach kündigt nun deutliche Verbesserungen an: „Sie werden feststellen, dass wir u.a. damit endlich in jeder Filiale mit Profilen für jeden Mitarbeiter den Zugriff auf das gesamte Galeria-Sortiment haben, über Echtzeit-Bestände verfügen, eine komplett neue Produktdarstellung eingeführt haben und unser Shop auf jedem Endgerät heute und morgen in maximal möglicher Geschwindigkeit funktioniert“, heißt es in seinem Schreiben. Der Onlineshop solle sukzessive weitere Funktionen erhalten und am Ende ein „Rennwagen“ sein.

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Galeria bekennt sich aber ausdrücklich auch zum stationären Geschäft. Man arbeite mit der Eigentümergesellschaft Signa des österreichischen Milliardärs René Benko an Plänen, „weitere Filialen nicht nur komplett zu modernisieren, sondern ganze Stadtviertel buchstäblich neu interpretieren wollen. Wir, das Warenhaus, werden ein zentraler Bestandteil dieser Stadtviertel sein“, so Müllenbach. „Ein größeres Bekenntnis zur Zukunft des Warenhauses und damit auch zum Erhalt und zur Fortentwicklung lebendiger Innenstädte in Deutschland, kann man nicht abgeben, als Projekte solchen Ausmaßes, die uns über Jahre hinweg beschäftigen werden.“