Düsseldorf. Vodafone kommt beim 5G-Ausbau schneller voran. Tausende neuer Antennen in Betrieb. Schneller Mobilfunk für zehn Millionen NRW-Einwohner nutzbar.

Der Düsseldorfer Telekommunikationskonzern Vodafone kommt beim Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes schneller voran als geplant: Nach eigenen Angaben können inzwischen mehr als 45 Millionen Menschen in Deutschland das superschnelle Netz mit Übertragungsraten in Echtzeit nutzen. In Nordrhein-Westfalen seien es bereits zehn der rund 18 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

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Mit der Aktivierung mehrerer Tausend 5G-Antennen zum Jahresbeginn hat Vodafone nun bundesweit über 18.000 Stationen in Betrieb genommen. „5G ist für mehr als die Hälfte der Bevölkerung in Deutschland verfügbar. Wir kommen beim Ausbau deutlich schneller voran als ursprünglich geplant“, sagt Hannes Amtesreiter, Deutschlandchef von Vodafone. Beim 5G-Start im Jahr 2019 hatte der Konzern das Ziel ausgegeben, zum Jahreswechsel 2021/22 bundesweit rund 20 Millionen Menschen mit 5G zu versorgen. Die nächste Etappe sollen nun 60 Millionen potenzielle Nutzer Anfang des nächsten Jahres sein.

Autonomes Fahren und Spiele auf dem Smartphone

Beim Ausbau der Zukunftstechnologie hat Vodafone zunächst die Metropolen ins Visier genommen: In Berlin und Hamburg ist 5G nach Unternehmensangaben bereits für über 90 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner nutzbar. In NRW liegt die Quote bei rund 56 Prozent, in Thüringen bei 50 Prozent. „Als erster Anbieter in Europa setzen wir beim Ausbau an vielen Orten direkt auf die moderne und komplett eigenständige 5G Standalone Technik“, betont Deutschlandchef Ametsreiter. Im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Telekom und Telefonica/O2 baue Vodafone eine eigenständige und unabhängige 5G-Infrastruktur und begnüge sich nicht damit, das bestehende LTE-Netz aufzurüsten.

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„Das Netz reagiert dann so schnell wie das menschliche Nervensystem“, sagt Amtesreiter. Das bedeute viermal schnellere Reaktionszeiten als der bisherige Mobilfunkstandard 4G. Nutznießer der 5G-Technologie ist derzeit noch in erster Linie die Industrie. Maschinen und Roboter können in Fabrikhallen ohne Latenz ferngesteuert werden. Im vernetzten Straßenverkehr warnen sich Autos gegenseitig vor Gefahren. Digitale Zwillinge ermöglichen es, Restaurierungsarbeiten etwa am Kölner Dom digital vorzubereiten.

Aber auch Endverbraucher haben Vorteile: Wenn nach Corona wieder Großveranstaltungen in Hallen und Stadien stattfinden, können deutlich mehr Menschen telefonieren und Fotos verschicken. 5G ermöglicht zudem neue Spielewelten etwa mit Augmented Reality auf dem Smartphone und höhere Geschwindigkeiten beim Herunterladen und Streamen.