Bochum. Vonovia sichert sich 50,49 Prozent der Aktien am Rivalen Deutsche Wohnen. Rechtsmittel des Hedgefonds Davidson dürften damit ins Leere laufen.

Der dritte Versuch des Bochumer Wohnungsriesen Vonovia, den Berliner Rivalen Deutsche Wohnen zu übernehmen, ist formal geglückt. Kurz vor Ablauf der ersten Bieterfrist am 4. Oktober um Mitternacht meldet Vonovia, den Zugriff auf 50,49 Prozent und damit mehr als die Hälfte der Stimmrechte der Deutsche Wohnen zu haben.

Damit könnten die Bochumer auf das Instrument einer Kapitalerhöhung verzichten, um in den Besitz der Mehrheit der Aktien zu gelangen. Der britische Hedgefonds Davidson Kempner wollte Vonovia daran hindern, diese Option zu ziehen, und hatte beim Landgericht Berlin eine Einstweilige Verfügung beantragt. Der Antrag richtet sich auch gegen den möglichen Verkauf eigener Aktien der Deutsche Wohnen an Vonovia.

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Eine Sprecherin erklärte auf Anfrage, dass Vonovia auf beide Optionen verzichten werde. Davidson Kempner erklärte auf Anfrage, an den rechtlichen Schritten festzuhalten, solange es keine verbindliche Erklärung von Deutsche Wohnen gebe, auf die Optionen zu verzichten, so ein Sprecher.

Bereits vor dem neuerlichen Übernahmeangebot im September war Vonovia mit 29,99 Prozent größter Anteilseigner der Deutsche Wohnen. Inzwischen wurden den Bochumern so viele Aktien angedient, dass der Konzern über eine Mehrheit auf der Hauptversammlung verfügt. Am Dienstag beginnt die formal vorgeschriebene zweite Angebotsfrist. Der endgültige Ausgang der größten Übernahmeschlacht auf dem deutschen Immobilienmarkt mit einem Volumen von 19 Milliarden Euro dürfte somit erst in der letzten Oktoberwoche feststehen.

Der fusionierte Konzern, den Vonovia-Chef Rolf Buch von Bochum aus steuern will, verfügt dann über 550.000 Wohnungen mit einem Wert von 80 Milliarden Euro.