Bochum. Zur Übernahme der Deutsche Wohnen kippt Vonovia die Mindestannahmeschwelle zu kippen. Der Fusion dürfte jetzt nichts mehr im Wege stehen.
Der Bochumer Wohnungsriese Vonovia senkt die Hürden zur Übernahme des Berliner Rivalen Deutsche Wohnen. Der Konzern teilte am späten Abend mit, dass er auf alle Angebotsbedingungen verzichte, um den laufenden dritten Fusionsversuch abzusichern. Dazu zählt auch, dass Vonovia beim Angebot an die Aktionäre der Deutschen Wohnen auf die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie verzichten will.
„Somit räumt Vonovia alle Risiken aus und sichert das Gelingen der Transaktion im Interesse der Stakeholder beider Unternehmen“, heißt es in der Erklärung. Nach Lesart von Vonovia dürfte einer Übernahme der Deutsche Wohnen nun nichts mehr im Wege stehen. An der Mindestannahmeschwelle war die Fusion im Sommer knapp gescheitert.
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Nach eigenen Angaben gehörten dem Dax-Konzern aus Bochum am Montag bereits 34,7 Prozent der Anteile an der Deutschen Wohnen. Ohne Mindestannahmeschwelle könnte Vonovia über eine Kapitalerhöhung weitere 5,17 Prozent für sich reklamieren und überdies auch Indexfonds in die Lage versetzen, Aktien an der Deutsche Wohnen anzudienen.
Der Verzicht auf die Angebotsbedingungen geschehe im Konsens mit der Deutsche Wohnen, teilte Vonovia mit. Zentrale Bestandteile der Vereinbarung „Zukunfts- und Sozialpakt Wohnen“ blieben bestehen. So die Begrenzung der regulären Mieterhöhungen im Berliner Bestand bis 2026, der Bau 13.000 neuer Wohnungen – insbesondere für junge Familien – und das Angebot, eine signifikante Anzahl von Bestandswohnungen an das Land Berlin zu verkaufen, heißt es in der Erklärung.
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Die Annahmefrist für die Aktionäre der Deutsche Wohnen verlängere sich nun um zwei Wochen und ende mit dem 4. Oktober 2021 um Mitternacht. Die Offerte von 53 Euro pro Aktie bleibe bestehen. Die weitere Annahmefrist beginne voraussichtlich am 8. Oktober und ende am 21. Oktober 2021, 24.00 Uhr. Von der Fusion beider Konzerne erhofft sich Vonovia jährliche Synergieeffekte von 105 Millionen Euro.