Bochum. Vonovia steht vor der Übernahme des Rivalen Deutsche Wohnen in Berlin. Damit würde der größte europäische Wohnungskonzern entstehen.

Auf dem deutschen Wohnungsmarkt zeichnet sich eine Mega-Fusion ab: Der Bochumer Marktführer Vonovia will seinen Rivalen Deutsche Wohnen übernehmen. Ihr Zusammengehen teilten beide Dax-notierten Unternehmen am späten Montagabend mit, nachdem die Gremien eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet hatten.

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Vonovia biete im Rahmen eines freiwilligen Übernahmenangebots 52 Euro je Deutsche-Wohnen-Aktien, teilte Vonovia mit. Die Transaktion soll bis Ende August über die Bühne gegangen sein. Das entspricht einem Gegenwert von rund 18 Milliarden Euro. Das fusionierte Unternehmen mit mehr als 550.000 Wohnungen wäre der größte Vermieter in Europa und soll von Vonovia-Chef Rolf Buch geführt werden.

Die Deutsche Wohnen mit Sitz in Berlin hatte bereits zweimal einen Übernahmeversuch der Vonovia abgewehrt. Nun stellt sich Vorstandschef Michael Zahn hinter die Fusion: „Jetzt ist der richtige Moment, die erwiesene Leistungsfähigkeit und Stärken beider Unternehmen zu vereinen“, sagt er.

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Beide Partner haben vereinbart, der vor allem in Berlin grassierenden Wohnungsnot begegnen und auch kommunale Bestände erwerben zu wollen. Erwartet werden Kosteneinsparungen von jährlich 105 Millionen Euro. Vonovia und Deutsche Wohnen wollen betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2023 ausschließen.

„Es fehlen bezahlbare und altersgerechte Wohnungen, viele Gebäude müssen energetisch saniert werden und wir brauchen eindeutig mehr Neubau von bezahlbaren Wohnungen. Der Zusammenschluss mit Deutsche Wohnen gäbe uns jetzt die Möglichkeit, diese Herausforderungen kraftvoll anzugehen“, sagte Buch. Der fusionierte Immobilien-Riese biete Möglichkeiten für weiteres Wachstum.