Köln. Im Ruhrgebiet ist die Grundsteuer für Eigentümer von Wohnhäusern besonders hoch. Das ergab eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft.
Beim Thema Grundsteuer schneidet eine Reihe von Städten aus Nordrhein-Westfalen besonders schlecht ab. In Witten sind für ein Standard-Einfamilienhaus 771 Euro im Jahr fällig, wie eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln im Auftrag des Eigentümerverbandes Haus & Grund ergab.
So viel Geld wie Witten will keine andere der 100 größten deutschen Städte von ihren Immobilieneigentümern. In Ranking waren 16 NRW-Städte - vor allem aus dem Ruhrgebiet - unter den 20 Kommunen mit der höchsten Grundsteuer. Auch Mülheim an der Ruhr (754 Euro), Duisburg (724 Euro) und Marl (669 Euro) gingen in die Vollen. Im Bundesvergleich am zweithöchsten ist die Grundsteuer in Offenbach (Hessen) mit 758 Euro im Jahr.
Städte versuchen mit Hebesätzen Geld in die Kassen zu bringen
Das Standard-Haus, für das die Werte angeführt wurden, hat 125 Quadratmeter Wohnfläche und ein 500 Quadratmeter großes Grundstück. Für die Grundsteuer wird zunächst ein vom Bund vorgegebener Wert herangezogen, die Kommunen haben aber über sogenannte Hebesätze eigenen Spielraum. Diesen Spielraum nutzen viele Städte, um Geld in die klammen Kassen zu bringen. Andere Kommunen lassen den Hebesatz hingegen niedrig und setzen darauf, dass dies als ein Faktor für die Attraktivität ihrer Stadt gesehen wird.
Es geht in der Studie um die sogenannte Grundsteuer B, also für Immobilien. Grundsteuer A bezieht sich auf landwirtschaftliche Flächen, hierum geht es nicht. Dass so viele Ruhrgebietsstädte schlecht abschneiden, hat danach einen Grund: Vor allem durch den Strukturwandel in dieser Region sind viele Städte hoch verschuldet. Dadurch sind sie durch eine übergeordnete Instanz angehalten, ihren Haushalt in Griff zu bekommen - und müssen daher mehr oder minder notgedrungen auf hohe Gewerbesteuern setzen.
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Besonders positiv steht die ostwestfälische Stadt Gütersloh da, in der nur 323 Euro pro Jahr für besagtes Standard-Einfamilienhaus fällig werden. Keine andere Stadt in dem Ranking nimmt weniger Grundsteuer. Auch in Regensburg (335), Reutlingen und Ratingen (beide 339 Euro) war relativ wenig Grundsteuer fällig. Grundsteuer zahlt letztlich jeder – im Eigenheim der Eigentümer, und im Mietshaus legt der Vermieter die Steuer auf die Mieter umgelegt. (dpa)