Lippstadt. Der Autozuliefer-Konzern Hella baut seine Forschungs- und Entwicklungskompetenzen im Ausland weiter aus und eröffnet ein Zentrum in Craiova.

Das EU-Land Rumänien gewinnt für die europäische Automobilindustrie als Standort weiter an Bedeutung. In Craiova hat der Licht- und Elektronikkonzern Hella aus Lippstadt am Donnerstag ein neues Test- und Entwicklungszentrum eröffnet.

Der Automobilzulieferer ist bereits seit 2007 am Standort. Aktuell sind 350 Menschen bei Hella beschäftigt. In den nächsten Jahren soll die Belegschaft an diesem Standort um 250 wachsen.

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Gutes Umfeld, um Talente zu finden

Hella habe sich seinerzeit nicht zuletzt aufgrund der Hochschullandschaft und der damit verbundenen Verfügbarkeit von Fachkräften bewusst für diese Region entschieden. Mit dem neuen Forschungs- und Entwicklungszentrum in einem angemieteten, 6400 Quadratmeter großen Bürokomplex reagiert Hella nach eigenen Angaben auf die steigende Nachfrage nach innovativen Software- und Elektroniklösungen und verdoppelt die bisherigen räumlichen Kapazitäten. „Vor allem verfügen wir jetzt auch über ein hoch moderndes und inspirierendes Arbeitsumfeld, um weitere Talente für Hella zu begeistern“, sagt Nicolae Neagu, Leiter des Hella-Technikzentrums in Craiova.

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Der Hella-Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr angekündigt, dass Forschung und Entwicklung stärker auch an den weltweiten Standorten stattfinden werde. Der Stammsitz Lippstadt soll zwar Zentrum für F+E bleiben – hier sind nach wie vor die meisten Ingenieure und Entwickler im Einsatz –, allerdings werden in Westfalen in diesem Bereich bis 2023 mehrere hundert Jobs abgebaut. Gut 5000 Beschäftigte sind noch am Stammsitz in Lippstadt tätig, davon 3600 in der Verwaltung und vor allem im F+E-Bereich.

Softwareschmiede

Bislang wurden in Craiova vor allem Karosseriesteuergeräte entwickelt, für deren Funktion die Software eine wesentliche Rolle spielt. Künftig sollen die Bereiche Systementwicklung, Lichtelektronik und Funktionssicherheit dazu kommen, teilt das Unternehmen auf Anfrage dieser Zeitung mit. „Mit der Eröffnung des Technologiezentrums stärken wir die Rolle des Standortes Craiova im globalen Hella-Netzwerk und bauen unsere Entwicklungsressourcen weiter aus“, betont Hella-Vorstand Björn Twiehaus, der den Geschäftsbereich Elektronik verantwortet.

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Der Autozulieferer beschäftigt in Rumänien an sieben Standorten insgesamt 4200 der weltweit noch gut 36.000 Mitarbeiter.