Duisburg/Düsseldorf. Ministerpräsident Laschet unterstützt Pläne für ein Wasserstoff-Zentrum in Duisburg. Das Land will bis zu 50 Millionen Euro beisteuern.
NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hofft auf die Ansiedlung eines Innovationszentrums für Wasserstoff-Technologien in Duisburg-Hüttenheim. Die Landesregierung unterstütze eine entsprechende Bewerbung aus dem Ruhrgebiet für eine Ausschreibung des Bundesverkehrsministeriums, teilte die Staatskanzlei in Düsseldorf mit. Ziel sei „ein Magnet für die Branche“, erklärte Laschet. Die federführende Institution bei der Bewerbung aus NRW sei das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT). Darüber hinaus gebe es mehr als 100 Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Verbände, die hinter der Bewerbung stehen.
„Wir haben hier in Nordrhein-Westfalen die unternehmerische und wissenschaftliche Dichte, um Innovationen rasch von der Idee bis zur Anwendung führen zu können und damit den breiten Markterfolg deutscher Wasserstofftechnologien entscheidend zu unterstützen“, betonte der neue CDU-Chef Laschet. Für die NRW-Landesregierung sei der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft „entscheidend für die Energiewende und die Erreichung der Klimaschutzziele sowie die Innovationsfähigkeit Deutschlands“. Die Brennstoffzelle sei dabei als Zukunftstechnologie von strategischer Bedeutung. Die Staatskanzlei erklärte, NRW wolle zu einem „Wasserstoff-Hot-Spot in Deutschland und Europa werden“.
NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) teilte mit, das Land wolle das Vorhaben in Duisburg bei einer erfolgreichen Bewerbung mit bis zu 50 Millionen Euro bis einschließlich des Jahres 2025 unterstützen. Pinkwart betonte, für das Projekt mit dem Kürzel TIW („Technologie- und Innovationszentrum Wasserstofftechnologien“) stehe ein „sofort arbeitsfähiges Konsortium“ bereit. Das Ziel des TIW sei, Märkte für die deutsche Automobilzulieferbranche und die Wasserstoffwirtschaft zu erschließen.
Studie sieht Potenzial für bis zu 130.000 Arbeitsplätze
Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Ministerpräsident Laschet gemeinsam mit Thyssenkrupp-Chefin Martina Merz, Evonik-Lenker Christian Kullmann, Arbeitgeberpräsident Arndt G. Kirchhoff und weiteren Unternehmenslenkern weitreichende Pläne für die Wasserstoff-Wirtschaft in NRW präsentiert. Laut einer vom nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministerium beauftragten Studie sind bis zu 130.000 neue Arbeitsplätze in diesem Industriezweig möglich.
Der Standort Duisburg-Hüttenheim ist angesichts der bevorstehenden Schließung des traditionsreichen Grobblech-Werks von Thyssenkrupp mit rund 800 Arbeitsplätzen in den Fokus gerückt. Auch die Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) in Duisburg sind von der Schließung der Grobblech-Produktion betroffen, schließlich ist HKM – ein Gemeinschaftsunternehmen der beiden deutschen Konzerne Thyssenkrupp und Salzgitter mit dem französischen Unternehmen Vallourec – über enge Lieferbeziehungen mit dem benachbarten Werk verbunden. Die Ansiedlung des geplanten Wasserstoff-Zentrums könnte Hüttenheim einen Schub geben.