Essen. Der Chef von Galeria Karstadt Kaufhof, Miguel Müllenbach, warnt vor einem möglichen Lockdown. Ein solcher Schritt sei „völlig unverhältnismäßig“.

Der Chef des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof, Miguel Müllenbach, warnt vor einem möglichen harten Lockdown im Handel. „Die Warenhäuser sind keine Infektionstreiber“, sagte Müllenbach im Gespräch mit unserer Redaktion. Die Abstandsregeln und die vorgegebenen zehn Quadratmeter pro Kunde könne Galeria Karstadt Kaufhof problemlos einhalten. „Ich gehe nicht davon aus, dass der Handel noch einmal schließen muss. Das wäre auch völlig unverhältnismäßig“, so Müllenbach.

Auswirkungen der zweiten Corona-Welle seien schon jetzt im Warenhausgeschäft zu spüren. „Seit Anfang November sinkt die Kundenfrequenz in den Innenstädten signifikant“, erklärte Müllenbach. „Wir spüren es in den großen Zentren und unseren Weltstadthäuser in Städten wie Hamburg, Berlin oder München. Kleinere Häuser in den Stadtteilen sind weniger betroffen. Insgesamt jedoch entwickelt sich unser Geschäft im Moment besser als der Gesamtmarkt.“

Warenhauskette erwägt Kurzarbeit an bestimmten Standorten

Angesichts der Pandemie erwägt Galeria Karstadt Kaufhof auch Kurzarbeit für bestimmte Standorte. Wie andere Händler ziehe das Unternehmen zeitlich begrenzte Sparmaßnahmen in Betracht, um Pandemiefolgen abzufedern, berichtete Müllenbach. „Dazu gehört auch standortspezifische Kurzarbeit, die der Gesetzgeber ja ausdrücklich für solche Fälle vorsieht. Wir stocken dabei das Kurzarbeitergeld unternehmensseitig auf.“ Zusammen mit dem Gastronomie- und Lebensmittelgeschäft gehören rund 28.000 Beschäftigte zum Warenhauskonzern .

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Im boomenden Online-Handel verzeichnet Galeria Karstadt Kaufhof Zuwächse. „Wir gehen aktuell in Richtung zehn Prozent des Gesamtumsatzes und liegen damit noch unter dem Marktdurchschnitt“, sagte Müllenbach. „Da müssen wir noch viel mehr tun.“