Oberhausen. NRW-Ministerpräsident Laschet hofft auf einen Wasserstoff-Campus auf dem Gelände des Anlagenbauers MAN Energy Solutions in Oberhausen.

NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) setzt Hoffnungen in einen Wasserstoff-Campus auf dem Gelände des Anlagenbauers MAN Energy Solutions in Oberhausen. Nach einem Besuch Laschets im MAN-Werk erklärte die NRW-Staatskanzlei, der Konzern wolle sich „strategisch neu ausrichten“. Um den Industriestandort Oberhausen dauerhaft zu erhalten, solle hier ein neuer Wasserstoff-Campus entstehen. Laschet betonte, dies „wäre eine Investition in die Zukunft, von der nicht nur der Standort Oberhausen profitieren würde, sondern auch das Land“. Die Politik müsse nun für „die richtigen Rahmenbedingungen“ sorgen, um den Umstieg auf Wasserstoff zu ermöglichen, erklärte Laschet nach einem Treffen mit Vorstandschef Uwe Lauber und Betriebsratschef Helmut Brodrick. Einzelheiten zu den Campus-Plänen nannte die Staatskanzlei zunächst nicht.

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Der VW-Tochterkonzern MAN Energy Solutions ist der größte Industriearbeitgeber in Oberhausen. In dem Ruhrgebietswerk produziert das Unternehmen Turbinenmotoren. Zu den Kunden gehören große Chemie-, Öl- und Gaskonzerne. Die Folgen der Energiewende und der Corona-Pandemie haben MAN Energy Solutions hart getroffen. Die VW-Tochter hatte unlängst angekündigt, 560 von derzeit 1800 Arbeitsplätzen abzubauen. Nach Verhandlungen zwischen Vorstand und Arbeitnehmervertretung wurde der Stellenabbau auf 360 Stellen abgemildert.

Kutschaty fordert NRW-Förderprogramm für Wasserstoff-Wirtschaft

Auch die Opposition im NRW-Landtag macht Druck. SPD-Landtagsfraktionschef Thomas Kutschaty forderte „ein NRW-Förderprogramm“, das zum Ziel haben müsse, „gerade das Ruhrgebiet zum Standort für eine grüne Wasserstoffwirtschaft zu machen“. Kutschaty beklagte in diesem Zusammenhang, CDU und FDP hätten unlängst im Landtag einen Vorschlag der SPD abgelehnt, ein 750-Millionen-Programm aus dem NRW-Rettungsschirm aufzulegen. Gerade in der jetzigen wirtschaftlichen Krise müsse die Politik Unternehmen wie MAN Energy Solutions in Oberhausen dabei helfen, den Umstieg in die Wasserstoff-Wirtschaft zu schaffen. „Sonst gehen hochqualifizierte Arbeitsplätze für immer verloren“, mahnte Kutschaty.

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Laschet betonte, NRW sei für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft hinsichtlich Infrastruktur, Abnehmer, Netzwerke und Forschungseinrichtungen „hervorragend aufgestellt“. Nordrhein-Westfalen werde „seine hier angesiedelten Unternehmen bei ihrer Transformation hin zur Vereinbarung von Ökonomie und Ökologie weiterhin mit Nachdruck unterstützen“, so der Ministerpräsident.