Essen. Karstadt Kaufhof will nicht nur Mieten in Warenhäusern drücken, sondern auch in der Essener Zentrale. Laut Medienbericht wackelt der Standort.

Wegen der Krise des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof stehen nicht nur sieben Filialen im Ruhrgebiet vor der Schließung. Einem Medienbericht zufolge soll auch die Unternehmenszentrale in Essen wackeln.

Laut „Wirtschaftswoche“ wollen die Galeria-Sanierer Frank Kebekus und Arndt Geiwitz nicht nur die Mieten in den Warenhäusern drücken sondern auch in der Hauptverwaltung an der Autobahn A 52. „Die Verhandlungen laufen noch“, sagte Thomas Olek, Vorstandsvorsitzender der Publity AG, der das Gebäude gehört, dem Blatt. In der Immobilienbranche werde dem Magazin zufolge spekuliert, dass Karstadt Kaufhof den Standort verlassen könne, wenn der Vermieter nicht zu Zugeständnissen bereit sein sollte. Weder die Publity AG noch Galeria waren am Freitagabend für unsere Redaktion für eine Stellungnahme zu erreichen.

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Es ist nicht das erste Mal, dass Karstadt seine Zentrale in Essen zur Disposition stellt. Bereits im Winter 2016 hatte der Konzern Alternativangebote im Umkreis eingeholt, sich am Ende dann aber doch für den bisherigen Standort in Essen entschieden, weil der Vermieter zu Zugeständnissen bereit war.

62 Warenhäuser und 20 Sportfilialen vor dem Aus

Während der Corona-Krise war Galeria in ein Schutzschirmverfahren geflüchtet. Bis Dienstag müssen die Sachwalter dem Amtsgericht Essen einen Sanierungsplan vorlegen. Kebekus und Geiwitz wollen 62 der 174 Warenhäuser schließen. 6000 Arbeitsplätze gelten als bedroht. Dem Vernehmen nach wird nicht ausgeschlossen, dass mehr Filialen überleben könnten, wenn die Vermieter mitspielen.

Die Galeria-Mutter Signa hat indes der „Wirtschaftswoche“ bestätigt, dass sie ihrerseits insgesamt 366 Millionen Euro als Sanierungsbeitrag für Karstadt Kaufhof leisten wolle. Allein 200 Millionen Euro sollen als „Mietzuschuss“ gezahlt werden. Signa selbst ist im Besitz etlicher Warenhaus-Immobilien.