Essen/Dortmund. Der Dortmunder Stromnetzbetreiber Amprion plant Milliarden-Investitionen. Zu den Plänen gehört auch, Windräder in der Nordsee zu verbinden.

Im Zuge der Energiewende plant der Dortmunder Stromnetzbetreiber Amprion in den kommenden Jahren milliardenschwere Investitionen. Rund 15 Milliarden Euro wolle Amprion in den nächsten zehn Jahren in den Netzausbau stecken, sagte Finanzchef Peter Rüth bei der Präsentation der Bilanz. „Das Volumen wird sich verdreifachen“, erklärte er mit Blick auf die Projekte in den zurückliegenden zehn Jahren.

Amprion gehört neben Tennet, 50Hertz und TransnetBW zu den Unternehmen, die in Deutschland für das Hochspannungsnetz verantwortlich sind. Im Gebiet des Netzbetreibers, der etwa 2000 Mitarbeiter beschäftigt, sind 29 Millionen Kunden angeschlossen. Das 11.000 Kilometer lange Amprion-Netz erstreckt sich von Niedersachsen bis zu den Alpen.

Auch interessant

Für die Investitionspläne benötige Amprion auch neues Eigenkapital, berichtete Rüth. Dazu sei das Management im Gespräch mit den Eigentümern, zu denen auch der Essener Energiekonzern RWE gehört. So strebt Amprion auch an, an den Kapitalmarkt zu gehen. Voraussichtlich Mitte oder Ende nächsten Jahres will Amprion Anleihen auf den Markt bringen.

Amprion will Windräder in der Nordsee vernetzen

Amprion-Chef Hans-Jürgen Brick präsentierte in einer Videokonferenz ein Modell, das vorsieht, neue Windparks in der Nordsee direkt mit Stromleitungen untereinander zu verbinden. Durch eine solche Vernetzung könne der Windstrom flexibel und grenzüberschreitend dahin transportiert werden, wo es Verbraucher gebe. So lasse sich auch der Bedarf für zusätzlichen Netzausbau an Land senken.

Auch interessant

Es gehe um Windkraftanlagen, deren Bau in etwa zehn Jahren beginnen solle, erläuterte Amprion-Technikvorstand Klaus Kleinekorte. Brick betonte, es sei kostengünstiger und umweltfreundlicher, den Strom von der See „an der Quelle einzusammeln – und nicht erst nach langen Transportwegen“. Amprion will das Konzept jetzt mit anderen europäischen Übertragungsnetzbetreibern ausarbeiten.