Bochum. Vonovia und Thyssenkrupp raten zur Installation der Corona-App. Vonovia-Mitarbeitern wird dies per Push-Nachricht auf dem Diensthandy empfohlen.

Große NRW-Unternehmen werben für die Corona-Warn-App der Bundesregierung. Sowohl der Bochumer Immobilienriese Vonovia als auch der Essener Industriekonzern Thyssenkrupp legen den Beschäftigten nahe, sich die App herunterzuladen. So wird die App allen Mitarbeitern von Vonovia per Push-Nachricht auf ihrem Dienst-Smartphone angeboten. Die Installation ist aber freiwillig. Außerdem sollen die rund eine Million Mieter über die Vonovia-Mieter-App und das Kundenmagazin über die Vorteile der Warn-App informiert werden.

„Als Unternehmen und Arbeitgeber stehen wir aus voller Überzeugung hinter der Einführung der Corona-Warn-App. Aus unserer Sicht ist sie ein wichtiger Schritt bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie und eine wesentliche Voraussetzung dafür, in absehbarer Zeit zur Normalität zurückkehren zu können“, sagte der Vonovia-Vorstandsvorsitzende Rolf Buch unserer Redaktion. Er betrachte die Nutzung der App auch „als Zeichen der Solidarität denjenigen gegenüber, die besonders gefährdet sind, schwer an Covid-19 zu erkranken“. Deshalb lege man Mitarbeitern und Mietern ans Herz, die App zu nutzen. Buch gab an, auch er werde die App einsetzen.

Vonovia-Chef: Corona-App kann Voraussetzung für weitere Lockerungen schaffen

Der Vonovia-Chef lobte die Bundesregierung für ihr Krisenmanagement in Zeiten der Pandemie: „Mit dem Konjunkturprogramm hat sie die Voraussetzungen geschaffen, dass die Wirtschaft wieder in Schwung kommt“, so Buch. „Nichtsdestotrotz wird uns das Coronavirus auch in den kommenden Monaten weiter beschäftigen.“ Die App wertet er nun auch als Beitrag, mit dem die Voraussetzungen für weitere Lockerungen der Corona-Maßnahmen geschaffen werden könnten.

Auch interessant

Oliver Burkhard, Vorstandsmitglied bei Thyssenkrupp, warb am Dienstag in einem Beitrag im Online-Berufsnetzwerk LinkedIn für die Nutzung der App. „Die weltweite Pandemiesituation durch das neuartige Coronavirus hat Gesellschaft, Behörden und Unternehmen außerordentlich herausgefordert und auch in Zukunft werden wir mit Einschränkungen und den Folgen dieser Krise umgehen müssen. Die vergangenen Wochen haben gezeigt, was wir gemeinsam erreichen können“, schrieb er. „An dieser Stelle möchte ich Sie dazu ermutigen, sich mit der App auseinanderzusetzen und für sich persönlich die Nutzung zu prüfen. Ich habe dies getan und die App installiert.“

Auch BDI und Bitkom setzen sich für breite Nutzung der App ein

Auch der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat sich für eine Verbreitung der App eingesetzt. „Wichtig ist, dass die App rechtzeitig zum wirtschaftlichen Wiederhochfahren einsatzfähig ist“, so Iris Plöger, Mitglied der Hauptgeschäftsführung. Nun seien alle gesellschaftlichen Akteure gefordert, den Erfolg der App zu unterstützen und für deren Nutzung intensiv zu werben. Ähnlich äußerte sich Achim Berg, Präsident des Digitalverbandes Bitkom: „Die Corona-Warn-App kann eine wichtige Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen. Wir begrüßen sehr, dass die App jetzt verfügbar ist und empfehlen allen Smartphone-Besitzern, die App zu nutzen.“

Mindestens 60 Prozent müssten die App installieren, damit sie wirksam ist

Auch interessant

Die am Dienstag vorgestellte Corona-Warn-App soll ihre Nutzer warnen, wenn sie einer infizierten Person über einen längeren Zeitraum zu nah gekommen sind. Immer, wenn sich App-Nutzer begegnen, tauschen ihre Smartphones über Bluetooth verschlüsselte Zufallscodes aus. Wird ein Nutzer positiv auf das Virus getestet, so kann er dies auf freiwilliger Basis in der App eingeben. Daraufhin werden seine Kontakte der letzten 14 Tage benachrichtigt und bekommen Handlungsempfehlungen – ohne zu erfahren, wer der Infizierte ist.

Experten gehen davon aus, dass mindestens 60 Prozent der Deutschen die App installieren müssten, damit sie den gewünschten Effekt erzielt. „Je mehr Leute die App nutzen, desto schneller und wirksamer ist sie. Der Einzelne schafft es nicht, wir müssen gemeinsam vernünftig sein“, betonte Vonovia-Chef Buch deshalb.