Düsseldorf/Hamburg. Der größte NRW-Vermieter LEG führt Fusionsgespräche mit der Hamburger TAG. Aus einem Zusammenschluss würde Riese mit 220.000 Wohnungen entstehen.

Auf dem deutschen Wohnungsmarkt deutet sich eine weitere Großfusion an. Der größte nordrhein-westfälische Vermieter LEG führt Übernahmegespräche mit dem Hamburger Unternehmen TAG. Nach einem Zusammenschluss könnte ein Riese mit mehr als 220.000 Wohnungen entstehen.

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Die Mitteilung aus Düsseldorf ist knapp gehalten. Als Reaktion auf einen Bericht des „Manager Magazins“ bestätigt die LEG „Gespräche mit der TAG Immobilien AG über einen möglichen Zusammenschluss“. Den Aktionären der TAG solle ein öffentliches Angebot unterbreitet werden, ihre Anteile in LEG-Papiere zu tauschen. Die Information schließt aber mit der Bemerkung: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt ist ungewiss, ob eine Transaktion vereinbart und bekannt gegeben wird.“

LEG ist bislang auf NRW konzentriert

Die LEG ist als ehemalige Landesgesellschaft stark auf NRW fokussiert. Nur wenige der 136.000 Wohnungen des börsennotierten Unternehmens liegen außerhalb der Landesgrenzen. Das könnte sich nach einer Fusion mit der TAG ändern. Deren 86.000 Wohnungen liegen schwerpunktmäßig in Hamburg, Berlin, Leipzig, Dresden und Gera. LEG-Chef Lars von Lackum hatte in der Vergangenheit immer wieder Zukäufe nicht ausgeschlossen.

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Treiber einer Fusion mit der TAG soll dem „Manager Magazin“ zufolge der LEG-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Zimmer sein, der darüber mit dem TAG-Chefkontrolleur Rolf Elgeti gesprochen haben soll – ohne die Gremien informiert zu haben. Die LEG wird an der Börse derzeit mit 7,7 Milliarden Euro bewertet, die TAG mit drei Milliarden. Nach einer Fusion könnte die LEG zum deutschen Marktführer Vonovia in Bochum mit knapp 400.000 Wohnungen und zu Deutschen Wohnen in Berlin mit über 160.000 Wohnungen aufschließen. Zuletzt waren Spekulationen hochgekocht, dass Vonovia einen zweiten Versuch unternehmen könnte, die Deutsche Wohnen zu schlucken.

Für ein Zusammengehen von LEG und TAG könnte sprechen, dass ihre beiden größten Aktionäre identisch sind: der Vermögensverwalter Massachusetts Financial Services mit rund zehn Prozent und der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock mit 7,5 Prozent. Auch Flossbach von Storch sind bei den beiden MDax-Unternehmen investiert.