Essen. Thyssenkrupp stellt mit 3D-Druckern an den Standorten Mülheim, Hagen und Chemnitz Schutzmasken-Halterungen im Kampf gegen das Corona-Virus her.

Im Kampf gegen das Coronavirus produziert Thyssenkrupp mit 3D-Druckern an den Standorten Mülheim, Hagen und Chemnitz Schutzmasken-Halterungen unter anderem für Mitarbeiter in Krankenhäusern.

Das Mülheimer Werk der Thyssenkrupp-Autozuliefersparte stelle seine 3D-Druck-Anlagen zur Verfügung, um in den kommenden Wochen Material zum Schutz von Fachpersonal und Ehrenamtlichen herzustellen, teilte das Unternehmen über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Thyssenkrupp verweist auf Versorgungsengpässe

„Die rasante Entwicklung der Corona-Pandemie führt vielerorts zu Versorgungsengpässen“, erklärte Thyssenkrupp zur Begründung. Das Unternehmen verwies auf einen Aufruf, demzufolge jeder Betrieb und jeder Privatbesitzer einer hochwertigen 3D-Druckanlage seinen Beitrag dazu leisten könne, Krankenhauspersonal mit Schutzmasken auszustatten.

So sieht die von Thyssenkrupp entwickelte Halterung für eine Schutzmaske aus.
So sieht die von Thyssenkrupp entwickelte Halterung für eine Schutzmaske aus. © Foto: Thyssenkrupp

Auch ein Werk der Thyssenkrupp-Autozuliefersparte in Hagen beteilige sich an der Hilfsaktion. Hier sei die Produktion der Schutzmasken-Halterungen bereits angelaufen. Beliefern will der Konzern die örtliche Feuerwehr. Die Thyssenkrupp-Tochter Presta in Chemnitz sowie ein Werk der Sparte Plant Technology in Neubeckum stellen Unternehmensangaben zufolge ebenfalls ihre 3D-Druck-Kapazitäten zur Verfügung.

Nur begrenzte Stückzahlen mit 3D-Druckern möglich

Die Stückzahlen, die hergestellt werden können, sind indes begrenzt. Am Standort Hagen zum Beispiel können zurzeit 40 Bügel wöchentlich produziert werden. In Chemnitz sei es möglich, sieben Haltebügel pro Tag zu drucken.

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Im konzerneigenen Intranet hat Thyssenkrupp einen Aufruf gestartet, um nach freien 3D-Druck-Ressourcen zu suchen. „Wenn es eine lokale Nachfrage nach diesen nicht-zertifizierten, behelfsmäßigen Schutzausrüstungsteilen gibt, können Sie vielleicht auch einige davon herstellen und damit jemandem helfen, der sie braucht, wie zum Beispiel Ersthelfer, Obdachlosenhelfer, Ehrenamtliche und Mitarbeitende von Bahnhofsmissionen oder Pflegeheimen“, heißt es dort.

Thyssenkrupp-Mitarbeiter in Chemnitz haben eigenes Design entwickelt

Auch bereits vorhandenes Material aus eigenen Beständen gibt das Unternehmen ab. So spendete die Dortmunder Thyssenkrupp-Anlagenbausparte Plant Technology rund 50.000 OP-Masken und weitere Schutzbekleidung an Gesundheitsämter und Krankenhäuser in NRW.

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Derzeit seien Behelfslösungen zur Deckung des Bedarfs von Gesichtsmasken und Visieren nötig, wird bei Thyssenkrupp betont. In Chemnitz hätten Mitarbeiter ein eigenes Design für einen Haltebügel entwickelt, der im Vergleich zu einigen der derzeit im Internet verfügbaren Entwürfe einfacher und schneller mit Kunststoff zu drucken sei.