Hagen/Arnsberg. Noch ist Einkaufen in NRW möglich. Wie es morgen aussieht, kann selbst der Einzelhandelsverband Südwestfalen nicht sagen.

Was können wir morgen noch wo einkaufen? Eine Frage, die selbst Experten nicht mehr beantworten können. „Ich weiß nicht, wie es morgen in Nordrhein-Westfalen aussieht“, sagt dazu Karina Brühmann vom Einzelhandelsverband Südwestfalen.

In Bayern sieht es schon anders aus

In Bayern etwa sind die Einschränkungen im Vergleich zu NRW schon rigider – Stand Montagmittag. Außer Apotheken und Geschäften zur Lebensmittelversorgung bleibt im Freistaat alles geschlossen. „Bei uns sind zurzeit noch alle Geschäfte geöffnet. Es gibt nur die Beschränkung für Einkaufsmalls mit mehr als 15 Geschäften“, so Brühmann.

Auch die können noch besucht werden, allerdings sollen größere Menschenansammlungen dort vermieden werden. Hier will die Regierung um Ministerpräsident Armin Laschet insbesondere verhindern, dass durch schulfrei gelangweilte Schülerinnen und Schüler die Malls zu Treffpunkten werden lassen.

Am Samstag war in einigen Fußgängerzonen wie hier in Essen noch Betrieb. Allerdings ändert sich die Lage täglich.
Am Samstag war in einigen Fußgängerzonen wie hier in Essen noch Betrieb. Allerdings ändert sich die Lage täglich. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Das Telefon beim Einzelhandelsverband stehe derzeit nicht mehr still, denn Mitglieder suchen bei Experten wie Brühmann und Co. Beratung, wie es in dieser für nicht wenige Existenz bedrohenden Situation weiter gehen kann. „Gerade kleinere Betriebe stoßen viel eher an ihre Liquiditätsgrenzen“, berichtet Brühmann. Die Befürchtungen seien da, dass der ein oder andere die durch das Corona-Virus verursachte Situation wirtschaftlich nicht überstehen könnte. Schließlich müssen nicht nur Ladenmieten und Löhne gezahlt werden. Auch die für das Frühjahrsgeschäft georderte Ware könne nicht einfach storniert werden. Das Saisongeschäft lasse sich aber nicht einfach nachholen.

Lebensmittel- und Drogeriemärkte

Aktuell sind laut Verband nur Lebensmittelgeschäfte und Drogeriemärkte stark frequentiert. Hier seien Produkte wie Toilettenpapier, bestimmte Nudelsorten oder Desinfektionsmittel zwischenzeitlich ausverkauft. Abseits der Versorgung mit Lebensmitteln und Utensilien des täglichen Gebrauchs, ist der Handel offenbar bereits stark zum Erliegen gekommen. „Wir merken es bereits seit zwei Wochen“, sagt Brühmann. Und nach der Schließung von Theatern, Restaurants und dem Hinweis, soziale Kontakte auf das Notwendigste einzuschränken, „kauft niemand jetzt eine schicke Jacke, wenn der Anlass fehlt“, so die Handelsexpertin. Übrigens sei auch der Onlinehandel eingebrochen. „Es herrscht insgesamt Kaufzurückhaltung. Und die wird wohl auch noch zunehmen.“