Essen/Düsseldorf. Mit der Metro und Henkel melden weitere große Arbeitgeber aus NRW Coronavirus-Fälle. Die Metro schickt mehr als 2000 Beschäftigte in Heimarbeit.

Nach Thyssenkrupp haben weitere große Unternehmen aus NRW Coronavirus-Fälle gemeldet. So ist ein Mitarbeiter der Hauptverwaltung des Handelskonzerns Metro am Standort Düsseldorf (Schlüterstraße) infiziert, wie das Unternehmen am Montag mitteilte. Mehr als 2000 Beschäftigte am Düsseldorfer Campus der Metro sollen nun für 14 Tage von zu Hause arbeiten. Der Markenartikler Henkel teilte auf Anfrage unserer Redaktion mit, bislang gebe es einen bestätigten Coronavirus-Fall am Standort Düsseldorf-Holthausen.

Der Fall sei – wie behördlich vorgeschrieben – dem Gesundheitsamt gemeldet worden, erklärte Henkel. Alle direkten Kontaktpersonen des Beschäftigten seien sofort informiert und gebeten worden, vorsorglich für die nächsten 14 Tage zu Hause zu bleiben. Dabei handele es sich um etwa zehn Menschen.

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Beim Essener Industriekonzern Thyssenkrupp war bereits in der vergangenen Woche bekannt geworden, dass sich zwei Mitarbeiter mit dem Coronavirus infiziert haben. Das Unternehmen informierte in einem Mitarbeiterschreiben darüber, dass ein Beschäftigter der Anlagenbausparte Industrial Solutions in Beckum im Münsterland positiv auf Sars-CoV-2 (Coronavirus) getestet worden sei. Außerdem habe es einen ersten Erkrankten beim Thyssenkrupp-Autozulieferbetrieb System Engineering in Frankreich gegeben.

Suche nach Kontaktpersonen der infizierten Mitarbeiter

„Wir haben zurzeit einige wenige Erkrankte und außerdem Verdachtsfälle im Umfeld von Mitarbeitenden oder auch im Unternehmen, zum Beispiel im Münsterland“, erklärte Thyssenkrupp am Montag (16. März) auf Anfrage. „Wie überall klären wir die Gruppe der Kontaktpersonen und tun alles, um eine Gefährdung der Teams zu vermeiden. Wir stehen dazu überall im engen Kontakt mit den Gesundheitsbehörden“, betonte das Unternehmen.

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Der Handelskonzern Metro berichtete, die Märkte von Metro in Deutschland sowie die SB-Warenhauskette Real seien von dem Coronavirus-Fall in der Düsseldorfer Konzernzentrale nicht betroffen und blieben weiter geöffnet. Die Metro AG habe bereits am Freitag (13. März) – also vor Bekanntwerden des aktuellen Infektionsfalls – zum vorsorglichen Schutz vor einer Corona-Verbreitung alle Mitarbeiter am Firmen-Campus aufgefordert, eine Woche lang von zu Hause aus zu arbeiten und den Besuch in der Hauptverwaltung nach Möglichkeit vollständig zu vermeiden. Diese Regelung sei nun auf 14 Tage ausgedehnt worden.

Homeoffice und getrennte Teams in den Unternehmen

Bei Düsseldorfer Konzern Henkel (Persil, Pattex, Schwarzkopf) arbeiten die Mitarbeiter, bei denen es die Tätigkeit erlaubt, seit Wochenbeginn verstärkt von zu Hause, wie das Unternehmen mitteilte. Die IT-Infrastruktur ermögliche auch bisher schon das Arbeiten im Homeoffice. „Gleichzeitig werden in vielen Bereichen verschiedene Teams gebildet, die sich dann die Tätigkeiten, die eine Präsenz im Büro erfordern, aufteilen und im Wechsel zwischen Büro und Homeoffice tätig sind“, erklärte Henkel. „Auch die Nutzung flexibler Arbeitszeiten sowie die Nutzung von Arbeitszeitkonten spielt nun eine größere Rolle.“

Der Essener Energiekonzern RWE antwortete auf die Frage, ob es bereits bestätigte Coronavirus-Fälle oder Verdachtsfälle im Unternehmen gebe: „Zu Einzelfällen möchten wir uns nicht äußern. Unsere Ansprechpartner sind die zuständigen Gesundheitsbehörden.“