Köln. . Karten für Bus und Bahn in NRW sind zum Teil deutlich teurer als in anderen Städten. Der ADAC kritisiert: „So gelingt die Verkehrswende nicht“.

Fahrkarten für Bus und Bahn sind in NRW deutlich teurer als in anderen Bundesländern. Teilweise zahlen Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs in NRW bis zu fast 80 Prozent mehr als andernorts, wie aus einem am Mittwoch vom ADAC veröffentlichten Preisvergleich unter 21 deutschen Städten mit mehr als 300.000 Einwohnern hervorgeht. Die Spitzenpositionen unter den teuersten Tickets belegen demnach in vier der sieben wichtigsten Ticketarten nordrhein-westfälische Städte.

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„Eine derartige Preisgestaltung macht alle Anstrengungen für eine Verkehrswende in den Städten zunichte“, kritisierte Roman Suthold, Mobilitätsexperte des ADAC Nordrhein in Köln. In Köln und Bonn zahlten Erwachsene für eine Tageskarte 8,80 Euro und damit rund 70 Prozent mehr als beim günstigsten Anbieter in Stuttgart (5,20 Euro). Auch das Kurzstrecken-Ticket ist mit zwei Euro rund 43 Prozent teurer als in Stuttgart (1,40 Euro).

VRR liegt bei Ticketpreisen im Mittelfeld

Die NRW-Großstädte, deren Nahverkehr im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) zusammengeschlossen ist, liegen im Mittelfeld des Rankings - also Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Wuppertal. Für ein Monatsticket zahlt man dort den Angaben zufolge 77,35 Euro - also weniger als in Köln und Bonn, aber auch deutlich als in München (55,20 Euro) und Dresden (61,50 Euro).

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Auch Kinder zahlten im VRR-Gebiet (1,70 Euro) deutlich mehr für Bus und Bahn als etwa in Leipzig (1,20 Euro). Während die Fahrradmitnahme etwa in Frankfurt, Hamburg und Hannover kostenlos ist, benötigen Radler im VRR-Bereich ein zusätzliches Ticket (3,60 Euro). Monatskarten für Erwachsene lagen in Köln und Bonn mit 98,50 Euro 78 Prozent über dem Preis in München (55,20 Euro).

Preisunterschiede haben auch mit Angebot und Qualität zu tun

Grund für die Preisunterschiede sind etwa unterschiedliche Verkehrsangebote oder verkehrspolitische Ziele, wie der ADAC erläuterte. Auch Investitionen, unterschiedliche Qualitäten oder eine teilweise marode Verkehrsinfrastruktur führten zu verschiedenen Preisen.

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Grundlage des Vergleichs waren den Angaben zufolge die auf den Internetseiten der Verkehrsunternehmen angezeigten Preise zwischen Januar und Mai. Zu den 21 untersuchten Städten zählten Köln, Bonn, Bochum, Dortmund, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Wuppertal und Bielefeld. Neben den Preisen für Einzelfahrt und Kurzstrecke für Erwachsene und der Einzelfahrt für Kinder wurden die Kosten für Tages-, Wochen- und Monatskarte für Erwachsene sowie Tickets für Fahrräder miteinander verglichen.

Hier geht es zum Preisvergleich des ADAC bei ÖPNV-Fahrkarten. (epd/dpa)