Essen. . Unternehmen setzen für IT-Projekte verstärkt auf externe Fachkräfte. Das liegt auch daran, dass immer mehr Stellen nicht besetzt werden können.
Mehr als die Hälfte der Computer-Experten in Unternehmen sind Freiberufler und viele Firmen planen, noch stärker auf externe IT-Fachleute zu setzen. Das ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts IDG. 70 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, dass externe Fachkräften aus dem IT-Bereich für sie in Zukunft noch wichtiger würden. Schon jetzt betreuen selbstständige Experten die Mehrheit der Projekte in diesem Bereich, 54 Prozent der IT-Kräfte sind laut Studie nicht in den Unternehmen angestellt. Viele Stellen bleiben dort auch wegen des wachsenden Fachkräftemangels unbesetzt. Laut Branchenverband Bitkom fehlen in Deutschland mittlerweile mehr als 80.000 IT-Experten.
Die Firmen setzten die Experten nur nach Bedarf ein und sparten so Personalkosten, erklärt Sonja Pierer, Geschäftsführerin der Manpower-Tochter Experis, die hochqualifiziertes Personal vermittelt. Die Spezialisten selbst profitierten dabei dennoch, betont Pierer. Gerade stark spezialisierte Freiberufler hätten bei Projektarbeiten gute Verdienstmöglichkeiten: „Bestimmte IT-Fachkräfte werden fast wie Profi-Fußballer gehandelt.“ Wer eine seltene Programmiersprache beherrsche oder in einem gefragten Fachgebiet zu Hause sei, könne sich Auftraggeber und Bezahlung aussuchen.
IT-Experten werden dringend gesucht
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Für die Bereiche Internetsicherheit, Digitalisierung und künstliche Intelligenz suchen Unternehmen laut Studie ebenso nach Experten wie für mobile Zahlungsmöglichkeiten oder maschinelles Lernen. Dafür zahlten sie im vergangenen Jahr im Schnitt 86,73 Euro pro Stunde. Nachdem die Honorare stetig gestiegen waren, sanken sie 2018 erstmals wieder leicht, weswegen die Experten ihre Umsatzprognosen für 2019 anpassten. Doch Pierer ist überzeugt: Wer sich mit Künstlicher Intelligenz oder der Entwicklung von Apps fürs Bezahlen mit dem Handy auskenne, stehe in der Gunst der Unternehmen künftig oben.
Dass Firmen verstärkt auf externe Spezialisten zurückgreifen, liegt laut Branchenverband Bitkom auch daran, dass Fachkräfte immer schwerer zu finden sind. 82.000 Stellen im IT-Bereich waren Ende 2018 nicht besetzt, 2017 waren es 55.000. „Quer durch alle Branchen werden IT-Spezialisten händeringend gesucht“, sagt Bitkom-Geschäftsführer Bernhard Rohleder. Er geht deshalb davon aus, dass sich der Fachkräftemangel in Zukunft sogar noch weiter zuspitzen wird. Denn „auch in vielen klassischen Berufen steigen die Anforderungen an die Digitalkompetenz“.