Essen. Deutschlands größter Baukonzern Hochtief errichtet eine neue Zentrale in Essen für 1100 Mitarbeiter. Gebaut wird an einem Traditionsstandort.
Deutschlands größter Baukonzern Hochtief errichtet am Essener Traditionsstandort Opernplatz eine neue Konzernzentrale für rund 1100 Mitarbeiter. Wie aus einem Schreiben des Unternehmens an die Mitarbeiter hervorgeht, ist die Entscheidung für die millionenschwere Investition im Ruhrgebiet gefallen.
„Der Neubau unserer Zentrale am historischen Firmensitz ist ein klares Bekenntnis zum Standort Essen und ein Signal nach innen und außen“, betont Hochtief-Vorstandschef Marcelino Fernández Verdes in der Mitteilung, die unserer Redaktion vorliegt. „Hochtief ist ein innovativer und prosperierender Konzern, der sich bereit macht für die kommenden Jahrzehnte.“
Abriss alter Gebäude im kommenden Jahr
Für den Neubau hat Hochtief eigenen Angaben zufolge die bestehende Zentrale am Essener Opernplatz in direkter Nachbarschaft zum Turm des Energieversorgers Innogy zurückgekauft. Dies hat der bisherige Eigentümer Alstria aus Hamburg in einer Mitteilung bestätigt, ohne einen Kaufpreis zu nennen.
Der denkmalgeschützte Bereich der bisherigen Hochtief-Immobilie am Opernplatz soll in den Neubau integriert werden, so der Essener Baukonzern. Alle Teile des bestehenden Gebäudes, die nicht unter Denkmalschutz stehen, sowie einige Nachbargebäude werden den Plänen des Unternehmens zufolge im nächsten Jahr abgerissen.
Zeichen für digitalen Wandel des Unternehmens
Hochtief-Mitarbeiter, die derzeit noch am Opernplatz arbeiten, sollen für eine Übergangszeit in den Büropark des Bauunternehmens der Nähe der Essener Gruga ziehen. Der genaue Zeitplan dafür werde in den nächsten Monaten erarbeitet, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.
Die neue Hochtief-Zentrale solle zugleich ein Zeichen für den digitalen Wandel des Unternehmens sein, so Vorstandschef Fernández Verdes: „Wir werden ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem man gern und produktiv arbeitet.“
OB Kufen erfreut über Bekenntnis zu Wurzeln in Essen
Hochtief gehört zu den internationalsten Unternehmen, die das Ruhrgebiet zu bieten hat. Weltweit gehören 64.000 Mitarbeiter zum Konzern, in Deutschland sind es knapp 3500 Menschen. Ein Schwerpunkt liegt in NRW mit 1800 Beschäftigten, davon etwa 1100 Mitarbeitern in Essen.
Deutschlands größtes Bauunternehmen gehört mehrheitlich dem spanischen Infrastrukturkonzern ACS. Vor rund acht Jahren hatten die Spanier die Kontrolle bei Hochtief übernommen. Bei der Bilanzvorlage in Düsseldorf berichtete Fernández Verdes, der Essener Baukonzern habe im sechsten Jahr in Folge steigende Gewinne erzielt.
„Die anhaltend positive Entwicklung von Hochtief freut mich sehr“, sagte Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen (CDU). Wenn nun eine neue Unternehmenszentrale am Stammsitz entstehe, sei dies „ein Bekenntnis zum Standort und zu den Unternehmenswurzeln in Essen“.