Ruhrgebiet. . Die Konzerne und Universitäten im Ruhrgebiet reagieren auf die Umweldebatte: Sie wollen weitgehend auf Einweggeschirr verzichten.

Unternehmen und Universitäten im Ruhrgebiet versuchen, auf Mitnehm-Kaffeebecher und andere Verpackungen für unterwegs zu verzichten. Das ergab eine WAZ-Umfrage. Thyssen-Krupp, Eon, RWE, Innogy und Ista gaben an, in ihren Kantinen auf umweltschädliche Verpackungen weitgehend zu verzichten. Auch die Unis entwickeln derzeit verschiedene Strategien, um die Müllflut zu stoppen. Sie setzen auf teurere Mitnehmbecher, Pfandsysteme und Alternativen aus biologisch abbaubaren Materialien.

Landesumweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) lobte die Eigeninitiativen und rief alle Bürger dazu auf, selbst einen Beitrag zu leisten: „Angesichts eines Pro-Kopf-Verbrauchs von über 220 Kilogramm Verpackungsabfall im Jahr 2016 müssen wir alle unser Konsumverhalten hinterfragen. Die Zeit ist reif, den ungezügelten Gebrauch von überflüssigem Einwegplastik im Alltag zurückzufahren.“

Ausgabe von Mehrwegbechern

Konzerne und Unis kommen dem europaweiten Verbot von Einweg-Plastik ab 2021 zuvor. Plastikteller, Trinkhalme und andere Wegwerfprodukte sollen verschwinden, auch, um die Vermüllung der Meere zu bremsen. In Deutschland gehen auch die großen Supermärkte und Discounter vorweg. Rewe und Edeka sowie Lidl und Aldi verbannen als Branchenführer Wegwerfgeschirr wie Plastik-Strohhalme aus ihren Sortimenten. Auch Plastiktüten werden immer seltener genutzt.

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Innogy und RWE geben an, durch eine Gebühr von 20 Cent auf Coffee-To-Go-Becher und die Ausgabe von Mehrwegbechern an die Belegschaft mehr als eine Million Becher einzusparen. Der Energiekonzern Eon arbeitet mit einem Pfandsystem: „Wir haben inzwischen nahezu vollständig von Kaffeebechern aus Pappe auf Steingut-Becher umgestellt, die in Geschirrspülern gewaschen werden“, heißt es. Auch Thyssenkrupp, Ista und die Uni Duisburg-Essen haben Pfandsysteme für Heißgetränke.