Essen. Die Nachfahren der Familie Krupp kritisieren vor allem die Verschwiegenheit der Krupp-Stiftung. So ist sie aufgebaut.
Ursula Gather die Rektorin der TU Dortmund, steht an der Spitze des Kuratoriums der Krupp-Stiftung. Die Nachfolgerin des vor fünf Jahren gestorbenen Firmenpatriarchen Berthold Beitz hat einen Vertrag, der bis Mitte 2022 läuft. Das elfköpfige Gremium legt die Grundsätze der Verwaltung des Stiftungsvermögens fest und bestimmt die Verwendung der Vermögenserträge.
Die meisten Kuratoriumsmitglieder hat noch Beitz ausgewählt, der die Stiftung seit ihrer Gründung 1968 bis zu seinem Tod im Juli 2013 geführt hat. Gathers Stellvertreter ist der 95-jährige Astrophysiker Reimar Lüst. Die Beitz-Tochter Susanne Henle, eine Kunsthistorikerin, und der Journalist Fritz Pleitgen sind Mitglieder, ebenso der Physiker Diethard Bergers, der Chemiker Manfred T. Reetz, der Mediziner Thomas Brandt und der Frankfurter Rechtsanwalt Kersten von Schenck, der unter anderem den früheren VW-Chef Martin Winterkorn vertritt.
Seit Ende 2014 ist Christoph M. Schmidt, der Chef des Essener Wirtschaftsforschungsinstituts RWI, dabei. Sabine Lautenschläger, Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, kam Ende 2015. Im Winter 2017 hat das Kuratorium NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) als Mitglied berufen.
Neben dem Kuratorium gibt es den Stiftungsvorstand mit Thomas Kempf und Volker Troche, der für das Tagesgeschäft und die Verwaltung des Vermögens zuständig ist. Firmenpatriarch Beitz war bis zu seinem Tod mit 99 Jahren Chef von Vorstand und Kuratorium in Personalunion.