Wolfsburg. Der Aufsichtsrat des Volkswagenkonzerns hat am Freitag einen weiteren wichtigen Schritt zum Zusammenschluss mit Porsche gemacht: Das Gremium stimmte den Durchführungsverträgen zu der geschlossenen Grundlagenvereinbarung zu.
In den Durchführungsverträgen, denen das Gremium zustimmte, werden die organisatorischen, strukturellen und rechtlichen Einzelheiten der Fusion geregelt. Auch die letzten Etappen bis zum Abschluss der Verschmelzung von VW und Porsche im Jahr 2011 werden darin festgelegt. Dazu will VW zunächst bis Ende 2009 mit 49,9 Prozent beim Sportwagengeschäft von Porsche einsteigen. Am 3. Dezember will Volkswagen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung über die Ausgabe neuer Vorzugsaktien auf den Weg bringen, um die Milliarden für den Porsche-Einstieg aufzubringen.
Am Freitag wird sich auch der Aufsichtsrat der Porsche Automobil Holding SE mit den Durchführungsverträgen befassen.
Am Freitag soll es dem Vernehmen nach im VW-Aufsichtsrat auch um einen Einstieg des Autobauers beim insolventen Autobauer Karmann gehen. Zwischen VW und den drei Eigentümerfamilien der Karmann KG war der Kaufpreis für die Liegenschaften und Anlagen zuletzt noch strittig. Außerdem stehen große Investitionsentscheidungen an.
Nach Informationen der «Hannoverschen Allgemeinen Zeitung» wird der Aufsichtsrat am Freitag Audi-Chef Rupert Stadler und VW-Markenvorstand Christian Klingler in die Konzernführung holen. Eine offizielle Bestätigung dafür gab es am Donnerstag nicht. Unter Stadler ist Audi in Europa mittlerweile an den Oberklasse-Konkurrenten Mercedes und BMW vorbeigezogen. Klingler hatte erst im August 2008 den Vertrieb der Marke VW übernommen. Der VW-Absatz war im laufenden Jahr sehr erfolgreich. (ap)