Berlin/Frankfurt. Die Kreditkarten-Sperren weiten sich aus: Immer mehr Anbieter tauschen die Kreditkarten von Kunden aus. Aktuelle Fälle sind Lufthansa und die DKB-Bank. Hintergrund für die massenhafte Umtauschaktion ist ein mögliches Sicherheitsleck bei einem Zahlungsdienstleister in Spanien.
Unregelmäßigkeiten bei einem Zahlungsdienstleister in Spanien sind Grund für den derzeitigen massenhaften Austausch von Kreditkarten deutscher Bankkunden. Ihre Bank habe in den vergangenen Wochen sowohl vom Kreditkartenunternehmen Mastercard als auch vom Wettbewerber Visa Hinweise über Unregelmäßigkeiten bei Kreditkartenzahlungen in Spanien bekommen, sagte eine DKB-Sprecherin am Montag auf Anfrage. Betrugsfälle lägen bislang aber noch nicht vor. Ausgetauscht wurden nun auch tausende Kreditkarten des Lufthansa-Programms Miles & More.
Lufthansa sperrt "Miles & More"-Karten mit Kreditfunktion
In den vergangenen Wochen habe der Konzern «einige tausend» Karten aus dem Bonusprogramm Miles & More mit Bezahlfunktion gesperrt, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Dabei habe sich um Karten gehandelt, die in diesem Jahr bei Händlern in Spanien eingesetzt worden seien. Die Kreditkarten seien bereits vollständig ausgetauscht worden. Die betroffenen Kunden hätten neue Mastercard-Kreditkarten mit neuen Kreditkartennummern erhalten. Es habe sich um einen rein vorbeugenden Austausch gehandelt.
Die DKB-Sprecherin sagte, bei dem Zahlungsdienstleister in Spanien sollen Kreditkartendaten «abgegriffen worden» sein. Die DKB habe daher die Lufthansa-Kreditkarten von Mastercard ausgetauscht, aber auch Kreditkarten ihrer eigenen Kunden vom Anbieter Visa. In den vergangenen Wochen hatten bereits andere Unternehmen Kreditkarten ihrer Kunden aus dem Verkehr gezogen, so unter anderem die Karstadt-Quelle-Bank. Auch der Kreditkartenanbieter Barclaycard tauschte Karten seiner Kunden aus. (afp)