Barilla-Dynastie will nach sechs Jahren verkaufen

Essen. Der Unternehmer Heiner Kamps hat Interesse an einem Rückkauf seiner ehemaligen Bäckereikette Kamps AG. "Kamps ist aus Sicht eines Food-Tech-Unternehmens grundsätzlich interessant", sagte Kamps gestern der WAZ.

Der italienische Barilla-Konzern hatte zuvor angekündigt, Kamps zu verkaufen. Der weltgrößte Nudelhersteller habe die Investmentbank Lincoln International beauftragt, so Barilla in Mailand. Ausgeschlossen vom Verkauf seien die Marken Golden Toast und Lieken Urkorn. Das Familienunternehmen Barilla hatte die börsennotierte Kamps AG vor sechs Jahren nach einer kurzen und heftigen Übernahmeschlacht übernommen. Eine zunächst feindliche Übernahmeofferte gegen den Willen des Kamps-Managements wurde später unter dem Druck der Aktionäre im Einvernehmen abgewickelt. Kamps, gelernter Bäcker aus Bocholt und studierter Betriebswirt, hat aber nie seinen Frieden mit der Übernahme gemacht - und Barilla die Kamps-Kette nie in den Griff bekommen.

Gespräche habe er noch nicht aufgenommen, so Kamps. Der Unternehmer ist mit der Kamps Food Retail Investment im Nahrungsmittelgeschäft aktiv, etwa bei der Restaurant-Kette Nordsee oder Homann Feinkost.