Duisburg. Alltours-Gründer Willi Verhuven spricht von "mehr Sicherheit" in Zeiten der Finanzkrise: Der Duisburger Reiseveranstalter führt bis Ende des Jahres einen "Vollkasko-Schutz für Buchungen" ein, um Kunden für eine Reise zu begeistern.

Mit deutlichen Preissenkungen und einer neuartigen Reiserücktrittsgarantie reagiert Alltours auf die Verunsicherung der Kunden in der Wirtschaftskrise. Der viertgrößte deutsche Reiseveranstalter setzt auf ein in der Tourismusbranche ungewöhnliches Angebot: „Bis zum 31. Dezember 2009 können Kunden kostenfrei jeden gebuchten Sommerurlaub stornieren”, sagte der Geschäftsführer und Alleineigentümer Willi Verhuven am Donnerstag in der Duisburger Firmenzentrale.

Alltours verlangt bei Buchungen eine Anzahlung von 15 Prozent des Reisepreises. Dies entsprach bislang den Kosten, die Kunden bei einer Stornierung zu tragen hatten. Wenn ein Kunde nun storniere, erhalte er die Anzahlung vollständig zurückerstattet.

Ziel sei es, den Kunden „ein Stück der Sicherheit zu geben, die die Finanzbranche ihnen genommen hat”, sagte Verhuven. Dieser „Vollkasko-Schutz für die Buchung” und die angekündigten „aggressiven Preise” sind auch eine Kampfansage an Konkurrenten wie TUI und Neckermann. Angesichts der anhaltenden Konjunkturflaute setzt Alltours auch auf Rabatte. Die Preise sollen „um bis zu 12,5 Prozent” sinken. „Wir werden wirtschaftlich gestärkt aus dem Branchenkrisenjahr 2009 hervorgehen”, kündigte Alltours-Chef Verhuven an.

Schweinegrippe auf Mallorca verunsichert

Es sind keine leichten Zeiten für Reiseanbieter. Die Kunden sind verunsichert, Schweinegrippe-Fälle und Anschläge haben die Ferieninsel Mallorca erschüttert. Dennoch verbreitet Alltours-Gründer Verhuven Optimismus. „Wir hatten, wie vorausgesagt, die Krise im Griff – und nicht umgekehrt”, sagte er. Trotz rückläufiger Gästezahlen habe sich die wirtschaftliche Situation des bundesweit viertgrößten Reiseveranstalters sogar noch verbessert.

Dabei spürt auch Alltours die Folgen der Wirtschaftskrise. Die Zahl der Buchungen ging zurück. Auch der Umsatz im Geschäftsjahr 2008/2009 verringerte sich von 1,3 Milliarden auf 1,2 Milliarden Euro. Dennoch habe Alltours „wirtschaftlich zugelegt” und den Gewinn steigern können.

Zahl der Beschäftigten sogar leicht gestiegen

Dass sich Deutschlands größter konzernunabhängiger Reiseveranstalter in der Krise behaupten konnte, lässt sich auch an der Zahl der Mitarbeiter ablesen. Aktuell zählt Alltours rund 1200 Beschäftigte – im Jahr zuvor waren es noch 1160. Allein in der Duisburger Firmenzentrale arbeiten 157 Beschäftigte. "Wir haben keine Kurzarbeit einführen müssen", berichtete Verhuven.