Düsseldorf. Wieder muss der Staat der angeschlagenen Mittelstandsbank IKB unter die Arme greifen. Diesmal mit weiteren sieben Milliarden Euro Garantien. Die IKB-Vorstände deckeln aus Konsequenz aus den schlechten Geschäftszahlen freiwillig ihr Gehalt.
Der Staat erhöht seine Bürgschaften für die angeschlagene Mittelstandsbank IKB deutlich um sieben Milliarden auf zwölf Milliarden Euro. Der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) habe eine entsprechende Absichtserklärung abgegeben, teilte die Bank am Freitagabend in Düsseldorf mit.
Die Erweiterung des Garantierahmens müsse noch vertraglich geregelt werden und von der EU-Kommission genehmigt werden. Die bisherigen Soffin-Bürgschaften in Höhe von fünf Milliarden Euro wurden den Angaben zufolge für die Ausgabe garantierter Schuldverschreibungen genutzt.
Die IKB benötige eine Erweiterung des Garantierahmens, «weil die Situation an den Geld- und Kapitalmärkten weiterhin so schwierig ist, dass eine adäquate Refinanzierung derzeit kaum möglich» sei, erklärte das Unternehmen. Mit den vom SoFFin garantierten Emissionen wolle die IKB ihre Liquidität weiterhin sicherstellen und das Geschäft mit ihren mittelständischen Kunden stabilisieren.
580 Millionen Euro Verlust eingefahren
Der vorläufige Konzernverlust im Geschäftsjahr 2008/2009 liegt den Angaben zufolge bei 580 Millionen Euro. Nach Auflösung von Gewinnrücklagen in Höhe von 502 Millionen Euro ergebe sich ein vorläufiger Konzernbilanzverlust von 78 Millionen Euro. Das Ergebnis erkläre sich aus Verlusten aus Portfolioinvestments, hohen Marktwertverlusten von Wertpapieren und Derivaten infolge der hohen Zinsschwankungen und den stark gestiegenen Risikoprämien auch für Wertpapiere erstklassiger Bonität, erklärte die IKB. Außerdem entstünden weiterhin hohe Kosten zur Bewältigung der Krise und für den Sanierungsaufwand aufgrund der EU-Auflagen.
Als Konsequenz aus den schlechten Geschäftszahlen teilte die IKB mit, die Mitglieder ihres Vorstands würden bis zum 31. Dezember 2010 freiwillig nicht mehr als 500.000 Euro beziehen. Auf Vergütungen, die diese Grenze übersteigen, würden sie verzichten. (afp)