Essen/Gelsenkirchen. . Tickets im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr werden erneut teurer. Nach 2,9 Prozent in diesem Jahr wurde jetzt 2,3 Prozent für 2017 beschlossen.

Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel an Rhein und Ruhr müssen sich auch 2017 auf höhere Ticketpreise einstellen. Der Verwaltungsrat des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr hat am Donnerstag eine Preiserhöhung beschlossen. Mit durchschnittlich 2,3 Prozent falle sie nach eigenen Angaben "moderat" aus.

Zuletzt waren die Preise im VRR für 2016 um durchschnittlich 2,9 Prozent erhöht worden. Grund für die erneut steigenden Ticketpreise sind laut VRR unter die jüngsten Tarifabschlüsse im öffentlichen Dienst, die die Personalkosten der Verkehrsunternehmen belasteten. "Im Rückblick auf die letzten zehn Jahre handelt es sich um die niedrigste durchschnittliche Anpassung", teilte der VRR mit.

Kurzstrecken-Tickets werden 2017 nicht teurer

Die Preiserhöhungen - der VRR spricht von Anpassungen - betreffen nicht alle Tickets und nicht alle gleich: "Das Einzel- und 4erTicket im Kurzstreckenbereich werden nicht erhöht. Ebenso bleiben die 10erTickets in allen Preisstufen preisstabil und auch das EinzelTicket für Kinder wird nicht angepasst", teilte der VRR mit. Das Einzelticket für Erwachsene werde ab 1. Januar 2017 jedoch um 10 Cent teurer, kostet dann also 2,70 Euro. Auch die Preise für Einzel- und Mehrfahrtentickets der Preisstufen C und D steigen leicht überdurchschnittlich, heißt es. Beim SchokoTicket bleibe der Eigenanteil unverändert, Selbstzahler müssten 2017 1,9 Prozent mehr für das Ticket kalkulieren.

Nach einem Pilotprojekt soll 2017 das "HappyHourTicket" VRR-weit zu haben sein. Der Preis bleibe bei 2,99 Euro. Ausgeweitet auf das gesamte Verbundgebiet wird auch das elektronische 30-Tage-Ticket, das zum Beispiel über die VRR-App bezogen werden kann. Ins Regelangebot übernommen wird zum kommenden Wintersemester 2016/17 das "Vorkurs-Ticket", ein vergünstigtes Ticket, das Erstsemestern ermöglicht, "im Vorfeld des ersten Semesters notwendige Vorkurse besuchen zu können".

Neben den Preiserhöhungen will man beim VRR das Preisstufensystem endlich übersichtlicher gestalten, kündigte VRR-Vorstand José Luis Castrillo an. Die Zuschnitte der Gültigkeitsbereiche der Preisstufe C sollen von 170 Zonen auf 20 Regionen vereinfacht werden. "Auch beim YoungTicketPLUS wird es perspektivisch Anpassungen geben", teilte der VRR mit. "Es ist geplant, auch für die Auszubildenden ein dem SchokoTicket ähnliches Angebot zu konzipieren." (dae)

Hier geht's zur neuen Preistabelle des VRR