Essen. . Die Berechnungen für Betriebsrenten-Nachzahlungen von Thyssen-Krupp verzögern sich. Das Unternehmen bittet „noch um etwas Geduld“.
Rembert Klaef wird mittlerweile ungeduldig. Seit Thyssen-Krupp Anfang September verkündet hat, mehreren Zehntausend Betriebsrentnern Nachzahlungen zukommen zu lassen, wartet der 71-Jährige aus Dinslaken gespannt auf Post von seinem früheren Arbeitgeber. Das Unternehmen hatte zugesagt, die Rentner im Oktober über die Höhe der Nachzahlungen zu informieren. Doch nun – Mitte November – stellt sich heraus, dass Thyssen-Krupp den Zeitplan für die Berechnungen nicht ganz halten kann.
„In der Überprüfung für unsere 120 .000 Betriebsrentner steckt eine hohe Komplexität“, teilte der Konzern auf Anfrage mit. „Wir konnten die Produktion der Briefe deshalb leider erst mit ein wenig Verzögerung starten.“ Nach Angaben des Unternehmens sollten die Briefe nun aber in den nächsten Tagen bei den Rentnern eintreffen – spätestens Ende November. „Wir bitten also noch um etwas Geduld“, hieß es bei Thyssen-Krupp.
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Arbeitgeber mit Betriebsrentenzusagen sind dazu verpflichtet, regelmäßig zu überprüfen, ob und in welcher Höhe sie die Renten anpassen müssen, um die Inflation auszugleichen. Wenn eine Firma in schwieriger Lage ist, dürfen die Erhöhungen ausgesetzt werden. Thyssen-Krupp hatte in den vergangenen Jahren einer Vielzahl von Betriebsrentnern eine Anhebung der Zahlungen verweigert. Dagegen sind mehrere Rentner mit Erfolg juristisch vorgegangen.
„Briefe werden gerade gedruckt“
Das Unternehmen zog Konsequenzen und sagte Nachzahlungen für alle betroffenen Betriebsrentner zu. An erster Stelle stehe, „ein verlässlicher Partner für unsere aktive Belegschaft und unsere Betriebsrentner zu sein“, sagte Personalvorstand Oliver Burkhard.
Die Rentner wollte Thyssen-Krupp im Oktober informieren. Mit Nachzahlungen sei im November und Anfang Dezember zu rechnen, hieß es im September. „Am Zahlungstermin Ende November beziehungsweise Anfang Dezember können wir unverändert festhalten“, wird bei Thyssen-Krupp betont. „Es ist also alles auf dem Weg, aber die Briefe werden gerade erst gedruckt.“
Rembert Klaef, der am Hochofen in Duisburg-Schwelgern gearbeitet hat, sieht Thyssen-Krupp in der Pflicht. „Das Geld steht uns zu“, sagt Klaef. „Es wird Zeit, dass das Geld auf dem Konto eingeht.“