Frankfurt am Main. Die nordrhein-westfälische IG Metall setzt sich laut Medienberichten für Regeln zur Beschäftigungssicherung in der Metall- und Elektroindustrie ein. Dazu könnte eine Aufstockung des Lohns bei Kurzarbeit gehören. Die Gewerkschaft warnt vor Fachkräfte-Mangel in der Zukunft.
Die IG Metall in Nordrhein-Westfalen plädiert dafür, in der kommenden Tarifrunde für die Metall-und Elektroindustrie Regeln zur Beschäftigungssicherung zu vereinbaren. «Wir sollten ein Jobpaket schnüren und zeigen, dass wir tarifpolitisch etwas tun können, um Beschäftigte zu halten», sagte der IG-Metall-Landeschef Oliver Burkhard der «Frankfurter Rundschau» vom Montag. Elemente eines solchen Jobpakets könnten eine bessere Übernahme von Auszubildenden und eine stärkere Aufstockung des Lohns bei Kurzarbeit sein.
In einigen Jahren könnten Fachkräfte fehlen
In der Stahlbranche hat die Gewerkschaft bereits im Frühjahr durchgesetzt, dass junge Menschen nach der Ausbildung für mindestens zwei Jahre übernommen werden. Um dies zu ermöglichen, kann ihre Arbeitszeit auf bis zu 28 Stunden pro Woche gesenkt werden.
Bei Kurzarbeit oder tariflicher Arbeitszeitverkürzung sollten die Arbeitgeber einen höheren Beitrag leisten, um die Lohneinbußen geringer zu halten, forderte Burkhard. «Das ist billiger als Entlassungen und die Zukunft verpennen», betonte der Bezirksleiter. Denn in wenigen Jahren bräuchten Betriebe wieder mehr Fachkräfte.
Die bundesweite Tarifrunde für die 3,5 Millionen Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie beginnt Anfang 2010. In den kommenden Monaten werden alle IG-Metall-Bezirke Vorschläge für Tarifforderungen diskutieren. Die endgültige Entscheidung über die Forderung trifft der Bundesvorstand der Gewerkschaft. (ddp)